Terrasse aus Holz bauen – Beplankung

Wie man die Unterkonstruktion für eine Holzterrasse baut, haben wir Ihnen im ersten Teil gezeigt. Hier erfahren Sie nun Schritt für Schritt, was bei der Beplankung zu beachten ist und wie man sie fachmännisch anbringt.
Übersicht
- Die Beplankung der Terrasse – Grundlagen
- Methode 1: Terrassendielen verdeckt verschrauben
- Methode 2: Terrassendielen sichtbar schrauben
- Terrasse bauen Schritt für Schritt
Die Beplankung der Terrasse
Die Holzdielen verschraubt man auf den Lagerhölzern. Erkundigen Sie sich unbedingt vor dem Kauf der Schrauben beim Holzhändler, welches Schraubenmaterial er für das Holz Ihrer Wahl empfiehlt. In keinem Fall dürfen die Schrauben rosten, das ist bei Konstruktionen im Freien klar. Einige Hölzer reagieren jedoch auf verschiedene Metalle mit Verfärbungen, andere sind wiederum so hart, dass auch die Schrauben eine höhere Festigkeit aufweisen sollten. Das Thema ist recht komplex, also holen Sie jeweils für Ihr konkretes Projekt fachmännischen Rat ein.


Das Verlegen der Dielen ist besonders problemlos, wenn sie lang genug sind, um mit einem Stück über die gesamte Breite oder Länge der Terrasse zu reichen. Oft wird das allerdings nicht der Fall sein. Dann lassen Sie zwei Dielen jeweils genau auf einem Lagerholz gegeneinander stoßen. Fliegende Stöße empfehlen wir hier nicht. Obwohl konstruktiv einigermaßen unproblematisch, weil die Stoßstellen unterstützt werden, ist es optisch unbefriedigend, wenn alle Stöße auf dem gleichen Lagerholz positioniert sind (Zeichnung links).
Schöner wirkt die Fläche, wenn auf dem gleichen Lagerholz jede zweite Dielenreihe stößt und die dazwischen liegenden auf einem benachbarten Holz (Zeichnung rechts). Es sind auch weitere Varianten denkbar – wichtig ist, dass die Verteilung der Dielen regelmäßig, aber nicht eintönig wirkt. Berücksichtigen Sie das am besten schon bei Ihrer eingangs erwähnten Skizze, dann können Sie auch den Materialbedarf besser abschätzen.

Methode 1: Terrassendielen verdeckt verschrauben
Verschrauben lassen sich die Dielen sichtbar oder unsichtbar. Die sichtbare Variante lässt sich etwas schneller und einfacher ausführen, die unsichtbare ist ein wenig aufwendiger, wirkt aber eleganter. Entscheiden Sie sich ganz nach Ihrem Geschmack für eine der Lösungen. Wir zeigen hier beide. Auf den Fotos ist übrigens das Terrassenbau-Sortiment von wolfcraft zu sehen.





Die Verbinder schraubt man von unten an die Dielen. Die Lehre sorgt für einen geraden Sitz und einen gleichmäßigen Überstand der Verbinder. Sind alle Verbinder befestigt, dreht man die Diele herum und schiebt sie mit den überstehenden Verbinder-Enden unter die zuvor montierte Diele. Damit die Verbinder zweier benachbarter Dielen unter den Dielen nebeneinander passen, bringt man sie abwechselnd jeweils um eine Verbinderbreite versetzt an.


Nun lassen sich die Verbinder auf den Lagerhölzern verschrauben. Abstandhalter zwischen den Dielen sorgen dabei für regelmäßige Fugen, Montagezwingen fixieren die Dielen bei Bedarf, damit während des Verschraubens nichts verrutscht.


Methode 2: Terrassendielen sichtbar schrauben
Wer lieber sichtbar als verdeckt schraubt, der kann dies auch mit vollkommen gleichmäßig verteilten Schrauben erreichen. Bei der abgebildeten Lösung werden dazu erst Distanzleisten aus Kunststoff auf die Lagerhölzer geschraubt. Auch sie entkoppeln die beiden Holzlagen voneinander.







Beim Eindrehen der Schrauben kann sich die Drehmomentbegrenzung Ihres Schraubers nützlich machen. Sie lässt sich in der Regel über einen Drehkranz vorne am Bohrfutter einstellen. Die Begrenzung löst dann bei einem bestimmten Drehmoment aus und unterbricht den Vortrieb der Schraube. Mit ein wenig Experimentieren können Sie diese Vorrichtung so einstellen, dass sie dann auslöst, wenn der Schraubenkopf genau flächenbündig im Holz versenkt ist. Alternativ lässt sich beim Schrauben auch ein Bithalter mit Tiefenbegrenzung verwenden. Sobald er auf dem Holz aufsetzt, kann die Schraube nicht weiter versenkt werden – der Effekt ist ebenfalls eine überall gleichmäßige Einschraubtiefe.
Wichtig ist beim Einschrauben, dass die Schraubenköpfe möglichst exakt plan mit der Holzoberfläche abschließen. Werden sie zu tief eingeschraubt, bleibt nach einem Regen in den kleinen Senken Wasser stehen. Stehen die Köpfe hervor, besteht Verletzungsgefahr beim Barfußlaufen.

Terrasse bauen Schritt für Schritt
Im Kapitel über den Unterbau hatten wir Ihnen im zweiten Beispiel gezeigt, wie die Lagerhölzer auf einer Pflasterfläche platziert werden. Sehen Sie hier, wie dieses Projekt mit der Beplankung fertiggestellt wird.
Das brauchen Sie
- Holzdielen für die Beplankung (verwendet wurde im Beispiel Dauerholz)
- Schrauben, nichtrostend bzw. Edelstahl (Spax- oder andere selbstschneidende Schrauben)
- Säge (Kappsäge, Handkreissäge, Stichsäge oder Handsäge); Akku-Bohrschrauber mit Bohrer und Senker/Tiefenbegrenzer; Zollstock; Maßband; Richtschnur; ggf. (Montage-)Zwingen zum Fixieren der Dielen während des Verschraubens; Abstandhalter; ggf. System zur verdeckten Verschraubung




Nachdem die erste Dielenreihe mit den oben gezeigten Endverbindern verdeckt auf den Lagerhölzern verschraubt ist, wird die zweite Reihe angelegt. Details dazu haben wir oben im Kapitel über das verdeckte Schrauben gezeigt. Abstandhalter sorgen dafür, dass zwischen den Dielen eine Fuge bleibt. Hier kann Regenwasser ungehindert abfließen, zugleich erhält das Holz Bewegungsspielraum. Die optimale Fugenbreite hängt von der Dielenbreite ab. Bei 90-mm-Dielen beträgt sie mindestens 5, besser 6 mm. Für 145 mm breite Dielen sollten Sie Fugen von 7 bis 8 mmm vorsehen, bei 219-mm-Dielen sind es 11 bzw. 12 mm. Dort, wo Dielen mit ihren Enden zusammenstoßen, sehen Sie eine Stoßfuge von mindestens 3 mm vor.








Dielenzuschnitte können Sie mit jeder beliebigen Säge anfertigen. Geradere Schnitte als mit einer Hand- oder einer Stichsäge erzielen Sie immer mit einer Handkreissäge. Das ist vor allem bei Längs-Zuschnitten wichtig.


Die Enden der Dielen liegen selten exakt in einer Flucht. Sind alle Dielen verlegt, sollte man deshalb den Rand gerade schneiden. Markieren Sie den Verlauf mit einer Schnur und schneiden Sie am besten mit der Handkreissäge an einer Schiene entlang – das Ergebnis wird dann besonders genau. Brechen Sie anschließend die Kanten, beispielsweise mit dem Exzenterschleifer oder Schwingschleifer, damit sich niemand daran verletzen kann.

Ein Blick auf die fertige Terrasse – die Mühe hat sich gelohnt. [ha]
Fotos: Dauerholz, wolfcraft; Zeichnungen: Hans Altmeyer

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