Anleitung: Vergraute Holzterrasse auffrischen

Terrasse aus Bangkirai neu ölen

Auch auf sehr widerstandsfähigen Hölzern wie Bangkirai hinterlassen Wind und Wetter ihre Spuren. Am deutlichsten sichtbar ist das Vergrauen von Holzoberflächen unter dem Einfluss der UV-Strahlung im Sonnenlicht. Aber auch im Holz selbst verändert sich etwas: Hier werden Inhaltsstoffe oberflächlich ausgewaschen, unter anderem die, die das Holz wetterfest machen. Um die Farbe Ihrer Terrasse wieder aufzufrischen und das Holz vor dem allmählichen Abwittern zu bewahren, sollten Sie deshalb die Holzterrasse hin und wieder neu ölen. Wie das geht, zeigt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.



Übersicht

• Benötigtes Material
• Reinigen und Entgrauen
• Öl auftragen

Terrasse ölen Schritt für Schritt

Zunächst müssen Sie das Holz von losem Schmutz und Verunreinigungen befreien. Dazu kehren Sie das Holz einfach ab. Besteht die Oberfläche der Terrasse aus Riffeldielen, dann kehren Sie möglichst in Richtung der Nuten, dann holen Sie den Schmutz auch dort heraus. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie die Fläche zusätzlich auch absaugen. Anhaftender Schmutz lässt sich mit einer Bürste recht gut lösen, bei Bedarf mit Hilfe von etwas Wasser.

  

Nun können Sie den Entgrauer unverdünnt mit dem Pinsel auftragen. Achten Sie auch hier wieder darauf, mit eventuell vorhandenen Rillen zu arbeiten, um bis in die Vertiefungen zu gelangen. Am einfachsten kommen Sie mit einem weichen, breiten, langborstigen Flachpinsel voran. Lassen Sie das Mittel 20 Minuten einwirken und tragen Sie es dann ein zweites Mal auf. Wenn Sie es kräftig in Maserungs- und Riffelungsrichtung einarbeiten, gelangt es in alle Poren.

Nach dem zweiten Auftrag spült man mit klarem Wasser nach und entfernt so die Überschüsse, die nicht ins Holz eingezogen sind. Verwenden Sie dazu einen Schwammschrubber oder einen Wischmopp, dann kommen Sie recht zügig voran. Anschließend muss das Holz trocknen.

Gibt es nun noch Flecken und Verfärbungen, kann man sie – soweit möglich – mit einem Schleifkissen oder Schleifvlies entfernen. Achtung: Stahlwolle ist für diesen Zweck nicht geeignet. Sie verliert beim Schleifen meist kleine Partikel, die dann mit Holz-Inhaltsstoffen reagieren und zu dunklen Verfärbungen führen können. Nach dem Schleifen wird die Fläche noch einmal entstaubt – sie muss dann sauber und frei von Fetten oder Wachsspuren sein.


Jetzt erfolgt der eigentliche Ölauftrag. Das Öl wird zuerst gründlich aufgerührt, damit sich die schützenden Pigmente darin gleichmäßig verteilen. Dann streicht man es mit dem Pinsel gleichmäßig aufs Holz. Wie bei fast allen Anstrichen gilt auch hier: Lieber mehrmals dünn als einmal dick aufbringen. Das Holz nimmt nicht allzu viel Öl auf einmal an, und den Überschuss müssen Sie dann ohnehin entfernen.

Das geschieht nach einer Viertelstunde. Nehmen Sie das nicht eingezogene Öl mit einem sauberen, weichen, möglichst fusselfreien Lappen auf. In den Rillen kann das etwas mehr Mühe machen, es geht aber recht gut, wenn Sie den Lappen so zusammenlegen, dass Sie mit einer Kante durch die Rillen fahren können.

Ist das Öl getrocknet, folgt ein Zwischenschliff. Der Grund dafür: Bei den meisten Anstrichen richten sich unter dem Einfluss der verwendeten Flüssigkeit Holzfasern auf, die Oberfläche fühlt sich dann rau an. Mit dem Schliff kappen Sie diese Fasern, das Holz wird glatter. Sie brauchen dabei nur leicht mit dem Schleifmittel übers Holz zu fahren und müssen keine Schicht abtragen – wenn die Diele beim Drüberstreichen mit der Hand glatter wirkt, ist es schon genug.

Nach dem Zwischenschliff entstauben Sie das Holz noch einmal und tragen dann die zweite Schicht Öl auf. Anschließend wird wie beim ersten Durchgang wieder der Überschuss entfernt, und nach dem Trocknen können Sie sich über eine Terrasse freuen, die aussieht wie neu. [ha]





Fotos: Bondex