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Anleitung, Teil 2

Terrasse aus Holz bauen – Beplankung



Mann verschraubt Diele auf Lagerholz

Wie man die Unterkonstruktion für eine Holzterrasse baut, haben wir Ihnen im ersten Teil gezeigt. Hier erfahren Sie nun Schritt für Schritt, was bei der Beplankung zu beachten ist und wie man sie fachmännisch anbringt.




Übersicht



Die Beplankung der Terrasse


Die Holzdielen verschraubt man auf den Lagerhölzern. Erkundigen Sie sich unbedingt vor dem Kauf der Schrauben beim Holzhändler, welches Schraubenmaterial er für das Holz Ihrer Wahl empfiehlt. In keinem Fall dürfen die Schrauben rosten, das ist bei Konstruktionen im Freien klar. Einige Hölzer reagieren jedoch auf verschiedene Metalle mit Verfärbungen, andere sind wiederum so hart, dass auch die Schrauben eine höhere Festigkeit aufweisen sollten. Das Thema ist recht komplex, also holen Sie jeweils für Ihr konkretes Projekt fachmännischen Rat ein.

Zeichnung mit in Reihe angeordneten Stoßfugen   Zeichnung mit versetzten Stoßfugen

Das Verlegen der Dielen ist besonders problemlos, wenn sie lang genug sind, um mit einem Stück über die gesamte Breite oder Länge der Terrasse zu reichen. Oft wird das allerdings nicht der Fall sein. Dann lassen Sie zwei Dielen jeweils genau auf einem Lagerholz gegeneinander stoßen. Fliegende Stöße empfehlen wir hier nicht. Obwohl konstruktiv einigermaßen unproblematisch, weil die Stoßstellen unterstützt werden, ist es optisch unbefriedigend, wenn alle Stöße auf dem gleichen Lagerholz positioniert sind (Zeichnung links).

Schöner wirkt die Fläche, wenn auf dem gleichen Lagerholz jede zweite Dielenreihe stößt und die dazwischen liegenden auf einem benachbarten Holz (Zeichnung rechts). Es sind auch weitere Varianten denkbar – wichtig ist, dass die Verteilung der Dielen regelmäßig, aber nicht eintönig wirkt. Berücksichtigen Sie das am besten schon bei Ihrer eingangs erwähnten Skizze, dann können Sie auch den Materialbedarf besser abschätzen.


Methode 1: Terrassendielen verdeckt verschrauben


Verschrauben lassen sich die Dielen sichtbar oder unsichtbar. Die sichtbare Variante lässt sich etwas schneller und einfacher ausführen, die unsichtbare ist ein wenig aufwendiger, wirkt aber eleganter. Entscheiden Sie sich ganz nach Ihrem Geschmack für eine der Lösungen. Wir zeigen hier beide. Auf den Fotos ist übrigens das Terrassenbau-Sortiment von wolfcraft zu sehen.

Verbinder und Schraublehre
Das wolfcraft-System zur unsichtbaren Verschraubung basiert auf speziellen Verbindern aus Kunststoff. Neben ihrer konstruktiven Funktion sorgen sie auch für eine Entkopplung der beiden Holzlagen – dadurch kann sich weder Wasser dazwischen sammeln noch knarrt dann Holz auf Holz, außerdem kann Luft ungehindert unter den Dielen entlangziehen. Die Verbinder werden in die zugehörige Bohr- und Schraublehre gelegt. Am Verbinder hier gut zu sehen: Die Sollbruchstelle, die bei stark arbeitendem Holz Bewegungen aufnimmt, ohne dass die Konstruktion an Stabilität verliert.

Anschrauben eines Verbinders   Diele mit Verbindern drehen   Verbinder unter Nachbardiele schieben

Die Verbinder schraubt man von unten an die Dielen. Die Lehre sorgt für einen geraden Sitz und einen gleichmäßigen Überstand der Verbinder. Sind alle Verbinder befestigt, dreht man die Diele herum und schiebt sie mit den überstehenden Verbinder-Enden unter die zuvor montierte Diele. Damit die Verbinder zweier benachbarter Dielen unter den Dielen nebeneinander passen, bringt man sie abwechselnd jeweils um eine Verbinderbreite versetzt an.

Verbinder ans Lagerholz schrauben   Montagezwingen hält zwei Dielenreihen zusammen

Nun lassen sich die Verbinder auf den Lagerhölzern verschrauben. Abstandhalter zwischen den Dielen sorgen dabei für regelmäßige Fugen, Montagezwingen fixieren die Dielen bei Bedarf, damit während des Verschraubens nichts verrutscht.

Endverbinder an der Stirnfläche verschrauben
Für die Dielen am Rand der Terrasse gibt es abgewinkelte Verbinder, die sowohl auf den Hölzern als auch an deren Stirnflächen verschraubt werden.


Methode 2: Terrassendielen sichtbar schrauben


Wer lieber sichtbar als verdeckt schraubt, der kann dies auch mit vollkommen gleichmäßig verteilten Schrauben erreichen. Bei der abgebildeten Lösung werden dazu erst Distanzleisten aus Kunststoff auf die Lagerhölzer geschraubt. Auch sie entkoppeln die beiden Holzlagen voneinander.

Distanzleisten aufs Lagerholz schrauben   Nahaufnahme Distanzleisten

Einstellen des Bohrmobils
Mit dem Terrassen-Bohrmobil lassen sich die Schrauben auf jeder Diele im gleichen Abstand von den Rändern platzieren. Zugleich kann man damit eine genau fluchtende Schraubenreihe quer über alle Dielen herstellen. Das wirkt ordentlicher, als wenn die Schraubenköpfe im Zickzack in der Terrasse sichtbar bleiben. Das Bohrmobil muss einmal auf den gewünschten Schraubenabstand eingestellt werden.

Vorbohren der Terrassendiele
Nun bohrt man die Dielen vor. Das ist vor allem bei Harthölzern wichtig, damit das Holz beim Eindrehen nicht reißt. Bei sehr harten Hölzern wäre das Schrauben ohne Vorbohren oft auch nicht möglich – bei einem kräftigen Akkuschrauber scheren dann eher die Schraubenköpfe ab, ehe man sie im Holz versenken kann.

Ansenken des Schraublochs
Aus ähnlichen Gründen sollten Sie die Schraublöcher auch ansenken, das Bohrloch oben also trichterförmig erweitern. Dann verschwinden die Schraubenköpfe sauber in der Holzoberfläche, ohne dass sich Splitter aufstellen oder das Holz reißt.

Beim Eindrehen der Schrauben kann sich die Drehmomentbegrenzung Ihres Schraubers nützlich machen. Sie lässt sich in der Regel über einen Drehkranz vorne am Bohrfutter einstellen. Die Begrenzung löst dann bei einem bestimmten Drehmoment aus und unterbricht den Vortrieb der Schraube. Mit ein wenig Experimentieren können Sie diese Vorrichtung so einstellen, dass sie dann auslöst, wenn der Schraubenkopf genau flächenbündig im Holz versenkt ist. Alternativ lässt sich beim Schrauben auch ein Bithalter mit Tiefenbegrenzung verwenden. Sobald er auf dem Holz aufsetzt, kann die Schraube nicht weiter versenkt werden – der Effekt ist ebenfalls eine überall gleichmäßige Einschraubtiefe.

Wichtig ist beim Einschrauben, dass die Schraubenköpfe möglichst exakt plan mit der Holzoberfläche abschließen. Werden sie zu tief eingeschraubt, bleibt nach einem Regen in den kleinen Senken Wasser stehen. Stehen die Köpfe hervor, besteht Verletzungsgefahr beim Barfußlaufen.




Terrasse bauen Schritt für Schritt


Im Kapitel über den Unterbau hatten wir Ihnen im zweiten Beispiel gezeigt, wie die Lagerhölzer auf einer Pflasterfläche platziert werden. Sehen Sie hier, wie dieses Projekt mit der Beplankung fertiggestellt wird.

Das brauchen Sie


  • Holzdielen für die Beplankung (verwendet wurde im Beispiel Dauerholz)
  • Schrauben, nichtrostend bzw. Edelstahl (Spax- oder andere selbstschneidende Schrauben)
  • Säge (Kappsäge, Handkreissäge, Stichsäge oder Handsäge); Akku-Bohrschrauber mit Bohrer und Senker/Tiefenbegrenzer; Zollstock; Maßband; Richtschnur; ggf. (Montage-)Zwingen zum Fixieren der Dielen während des Verschraubens; Abstandhalter; ggf. System zur verdeckten Verschraubung



Abstand zur Hauswand messen
An der Hauswand dürfen die Dielen nicht direkt anstoßen. Sehen Sie hier fortlaufend eine Dehnungsfuge von etwa 10 mm Breite vor.

Erste Diele mit Endverbindern befestigen   Nächste Dielenreihe ansetzen

Nachdem die erste Dielenreihe mit den oben gezeigten Endverbindern verdeckt auf den Lagerhölzern verschraubt ist, wird die zweite Reihe angelegt. Details dazu haben wir oben im Kapitel über das verdeckte Schrauben gezeigt. Abstandhalter sorgen dafür, dass zwischen den Dielen eine Fuge bleibt. Hier kann Regenwasser ungehindert abfließen, zugleich erhält das Holz Bewegungsspielraum. Die optimale Fugenbreite hängt von der Dielenbreite ab. Bei 90-mm-Dielen beträgt sie mindestens 5, besser 6 mm. Für 145 mm breite Dielen sollten Sie Fugen von 7 bis 8 mmm vorsehen, bei 219-mm-Dielen sind es 11 bzw. 12 mm. Dort, wo Dielen mit ihren Enden zusammenstoßen, sehen Sie eine Stoßfuge von mindestens 3 mm vor.

Zwingen ansetzen
Zwingen halten die zweite Dielenreihe während des Verschraubens an ihrem Platz. Sie sorgen dafür, dass die Dielen nicht verrutschen können und stramm an den Abstandhaltern anliegen.

Vierte Reihe ansetzen, Verbinder sind sichtbar
Weiter geht es Reihe für Reihe – Sie bekommen allmählich Routine. Die Abstandhalter können Sie herausziehen, sobald eine Reihe befestigt ist. Sie werden dann gleich wieder für die nächste Reihe verwendet.

Anschrauben des Verbinders auf dem Lagerholz
Da die Lagerhölzer hier ohne Fixierung lose auf dem Untergrund liegen, sollten Sie bei der Beplankung darauf achten, dass Sie die Unterkonstruktion nicht verschieben. Das gilt vor allem für die ersten Reihen. Mit jeder weiteren Reihe stabilisiert sich das System aus Hölzern und Dielen mehr und mehr, die fertige Terrasse schließlich kann gar nicht mehr verrutschen.

Diele mit der Stichsäge ablängen   Diele mit der Handkreissäge längs auftrennen

Dielenzuschnitte können Sie mit jeder beliebigen Säge anfertigen. Geradere Schnitte als mit einer Hand- oder einer Stichsäge erzielen Sie immer mit einer Handkreissäge. Das ist vor allem bei Längs-Zuschnitten wichtig.

Rand gerade schneiden mit der Handkreissäge   Kanten brechen mit dem Exzenterschleifer

Die Enden der Dielen liegen selten exakt in einer Flucht. Sind alle Dielen verlegt, sollte man deshalb den Rand gerade schneiden. Markieren Sie den Verlauf mit einer Schnur und schneiden Sie am besten mit der Handkreissäge an einer Schiene entlang – das Ergebnis wird dann besonders genau. Brechen Sie anschließend die Kanten, beispielsweise mit dem Exzenterschleifer oder Schwingschleifer, damit sich niemand daran verletzen kann.

Ansicht der fertigen Terrasse

Ein Blick auf die fertige Terrasse – die Mühe hat sich gelohnt. [ha]



Fotos: Dauerholz, wolfcraft; Zeichnungen: Hans Altmeyer
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