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Anleitung, Teil 1

Terrasse aus Holz bauen – Unterkonstruktion



Mann misst Abstand zwischen Lagerhölzern

Aus Holz lassen sich Terrassen immer noch am einfachsten und schnellsten bauen. Für die Unterkonstruktion braucht man keine umfangreichen Kenntnisse im Tiefbau, die Lagerhölzer und Dielen lassen sich mit vertretbarem Aufwand transportieren, und das zum Verlegen benötigte Werkzeug haben viele Heimwerker bereits zu Hause. Wir zeigen Ihnen den Bau der Terrasse hier Schritt für Schritt – im ersten Teil geht es um die Planung der Terrasse und den Bau der Unterkonstruktion.




Übersicht



Holz für die Terrasse auswählen


Am Anfang der Planung steht die Auswahl des Materials. Im Garten verbautes Holz muss wetter- und UV-beständig sein, da es sonst innerhalb weniger Jahre verrottet. Eine Möglichkeit besteht darin, von Natur aus wetterfestes Holz zu verwenden. Das trifft auf eine Reihe von Tropenhölzern wie beispielsweise Bangkirai oder Ipe zu, aber auch auf weltweit bzw. in Europa angebaute Hölzer wie Robinie, Douglasie, Lärche oder Eiche.

Die andere Möglichkeit ist die Wahl von Hölzern, die nachträglich durch eine Behandlung witterungsbeständig werden. Die bekannteste und preiswerteste Variante dürfte kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI-Kiefer) sein. Sie ist recht robust, kann aber ästhetisch nicht immer überzeugen – das trifft besonders dann zu, wenn sie durch die Imprägnierung einen grünlichen Farbton erhalten hat.

Musterstücke von Dauerholz
Natürlicher wirkt hier Thermoholz. Dieses Holz wird durch Wärmebehandlung härter und witterungsresistenter. Allerdings ist Thermoholz nach der Behandlung auch spröder – damit steigt die Gefahr, dass man sich daran Splitter einzieht. Zudem ist Thermoholz sichtlich dunkler als unbehandeltes – das muss zu Ihren gestalterischen Vorstellungen passen. In starker Konkurrenz dazu steht Dauerholz (Foto) – diese Spezialität ist durch eine tief eindringende Wachsimprägnierung vor Wettereinflüssen geschützt. Verwendet werden für dieses Material Hölzer aus einheimischer Forstwirtschaft.

In einer anderen Liga spielen Dielen aus WPC (Wood Plastic Composite). Sie wirken mehr oder weniger wie Holz, sind aber aus Holzmehl oder Holzfasern hergestellt, die mit Kunststoff vermischt und in Form gegossen, gespritzt oder gepresst werden. Das kann lange halten und je nach persönlichem Geschmack auch attraktiv wirken, hat mit Masssivholz aber nichts mehr zu tun und ist nun einmal kein Naturmaterial.

PEFC-Logo
FSC-Logo
Wofür Sie sich auch entscheiden – der Preis sollte dabei nicht die erste Rolle spielen. Vor allem bei Tropenhölzern empfiehlt es sich, auf das FSC- oder das PEFC-Siegel zu achten, das die Herkunft aus nachhaltiger Bewirtschaftung signalisiert. Außerdem sind natürlich bei allen Hölzern Aussehen und Qualität wichtig. Schauen Sie sich das Holz vor dem Kauf an und vergleichen Sie dabei verschiedene Arten. Bei Hölzern, die im Versandhandel vertrieben werden, ist es oft möglich, zunächst ein Musterstück zu bestellen, dann müssen Sie auch hier nicht blind entscheiden. Und noch ein Tipp: Verwenden Sie für Unterbau und Beplankung immer dieselbe Holzart. Das Holz zeigt dann das gleiche Ausdehnungsverhalten, besitzt eine vergleichbare Witterungsbeständigkeit, und über die Art der verwendeten Schrauben müssen Sie sich ebenfalls nur einmal Gedanken machen.


Terrasse planen


Fertigen Sie zunächst eine maßstabsgerechte Zeichnung der geplanten Terrasse an. Praktisch ist es, wenn Sie noch Baupläne des Hauses besitzen. Dann können Sie ein Stück Transparentpapier darüber legen und darauf die Umrisse der Terrasse zeichnen. Damit die Planung nicht nur auf dem Papier stattfindet, kann man den Umriss der neuen Terrasse am Haus mit Pflöcken und Schnüren abstecken. So gewinnt man schon einen recht guten Eindruck davon, ob die Terrasse im Verhältnis zum Haus zu groß oder zu klein wirkt.

Planen Sie gleich auch die Position und Ausrichtung der Dielen und damit den Verlauf und die Abstände der Traghölzer ein. Dafür sollten Sie sich erst einmal Gedanken über ein möglicherweise anzulegendes Gefälle machen. Ob ein Gefälle bei Holzterrassen nötig ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Einen tieferen Sinn billigt man einem Gefälle meist bei Riffeldielen zu: Damit Regenwasser nicht in der Riffelung stehen bleibt, wird zu einem Gefälle geraten, das in Längsrichtung der Dielen verläuft. Viele Fachleute halten 0,5 bis 1% Gefälle für ausreichend – das sind 5 bis 10 mm Höhendifferenz auf 1 m. Stärkere Gefälle bringen nicht wesentlich mehr, man sieht sie aber schon recht deutlich. Bei 2% Gefälle hat man auf 5 m Terrassenlänge bereits einen Höhenunterschied von 10 cm. Das ist gewaltig viel, und bei den Terrassenmöbeln kann dann schon der Eindruck entstehen, dass sie schief stehen – deshalb wird allerdings weder der Kaffee aus der Tasse laufen noch das Weinglas umfallen.

Glatte Dielen brauchen kein Gefälle in Längsrichtung – vorausgesetzt, es handelt sich um eine gute Holzqualität, die nicht „schüsselt“, sich also nicht in Längsrichtung rinnenartig verzieht. Hier kann es sinnvoller sein, das Gefälle in Querrichtung anzulegen, so dass Wasser auf kurzem Weg über die seitlichen Dielenkanten ablaufen kann. In diesem Fall müssen zwischen den Dielen Abstände bleiben, was aber ohnehin optisch und technisch sinnvoll ist.

Falls Sie Zweifel haben, ob Sie ein Gefälle anlegen möchten, fragen Sie Ihren Holzhändler nach seiner Meinung. In jedem Fall gilt aber: Sobald Sie ein Gefälle einplanen, darf es nicht in Richtung Haus verlaufen (Kontergefälle), denn dann würde auch das Wasser dieser Richtung folgen, und wer möchte schon nach dem Regen Pfützen vor der Terrassentür haben oder wünscht sich, dass das Wasser gegen die Hauswand läuft? Außerdem dürfen in keinem Fall Senken in der beplankten Fläche entstehen.


Terrassen-Unterkonstruktion mit Fundamentsteinen


Das brauchen Sie


  • Fertig-Punktfundamente
  • Hölzer für die Unterkonstruktion
  • Vlies oder Teichfolie (lichtundurchlässig)
  • Ggf. Lochplatten und Lochwinkel, verzinkt, zum Nivellieren oder für die Verbindung der Lagerhölzer untereinander
  • Säge (Kappsäge, Handkreissäge, Stichsäge oder Handsäge); Schaufel und Spaten für Erdarbeiten; Akku-Bohrschrauber; Zollstock; Maßband; Schnur und Pflöcke zum Abstecken der Terrasse; Wasserwaage oder Richtlatte; Stampfer zum Verdichten des Bodens


Fundamentstein mit Bemaßungen
Die Lagerhölzer, auf denen die Dielen befestigt werden, brauchen selbst wieder einen sicheren Halt. Fein heraus sind Gartenbesitzer, die auf einem bereits absolut ebenen Untergrund bauen können. Hier reichen Gehwegplatten als Unterlagen für die Lagerhölzer. In unwegsamerem Gelände lässt sich der erforderliche Halt auch mit (selbst gegossenen) Punktfundamenten herstellen, deren Herstellung jedoch sehr viel Zeit und mühsame Handarbeit erfordert. Deutlich schneller kommt man mit Fertigfundamenten ans Ziel. Uns sind in diesem Zusammenhang die Fundamentsteine von BSB Brinkmann aufgefallen, die speziell für den Terrassenbau entwickelt wurden – den Vertrieb und die Herstellung hat jetzt die Betonwerk Keienburg GmbH übernommen. Wie man sie verarbeitet, zeigen wir hier.


Verdichten der Sandfläche
Man verlegt die Steine in Sand oder Splitt. Dieses Material verteilen Sie auf der Fläche der geplanten Terrasse und ziehen es möglichst eben ab. Dort wo die Fundamentsteine verlegt werden, muss man den Grund verdichten. Mit einem Stampfer, wie im Bild gezeigt, gelingt das recht gut. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich eine Rüttelplatte auszuleihen (und damit umgehen können), kann das die Arbeit erleichtern.

Ausnivellieren zweier benachbarter Steine
Mit Hilfe der Traghölzer, einer Wasserwaage und eines Zollstocks werden die Fundamentsteine verteilt und ausgerichtet. Der Abstand zwischen den Traghölzern sollte 50 cm betragen. Wie viele Fundamentsteine Sie pro Tragholz benötigen, hängt von dessen Querschnitt ab. Bei 45 bis 50 mm dicken Hölzern kann alle 80 cm ein Stein liegen, bei 70 mm dicken Hölzern lässt sich der Abstand auf 100 cm vergrößern. Beachten Sie dabei: Je dichter die Hölzer unterstützt werden, desto stabiler und schwingungsärmer liegt später die Terrasse. Das bedeutet zwar eine etwas höhere Investition, aber bei einem Preis von deutlich weniger als 5 Euro pro Stein wird man sich dieses Plus an Komfort durchaus leisten können.

Mehrere Reihen Fundamentsteine
Wie beschrieben, legen Sie nun alle Fundamentsteine an Ort und Stelle. Achten Sie darauf, dass die Steine exakt und mit den richtigen Vertiefungen fluchten: Jeder Stein besitzt eine Nut für 50-mm-Hölzer und quer dazu eine für Hölzer bis 70 mm (siehe Maße im Foto oben).

Folie mit Kies im Steinzwischenraum
Den Freiraum zwischen den Steine sollte man lichtundurchlässig abdecken. Das lässt sich mit schwarzer Teichfolie oder mit einem Vlies erledigen, das man mit Kies bedeckt. Zweck der Sache: Ohne Abdeckung würden früher oder später unter der Terrasse Gras und Kräuter sprießen und letztendlich durch die Dielen-Zwischenräume wuchern.

Fundamentstein mit Ausgleichsstück und Lagerholz
Nun werden die Hölzer der Unterkonstruktion in die Aussparungen der Steine gelegt. Stellt man dabei Höhendifferenzen fest, kann man sie mit passenden Abschnitten eines 100-x-100-mm-Kantholzes ausgleichen – die Fundamentsteine besitzen in der Mitte eine Aussparung in exakt dieser Größe. Den Kantholz-Abschnitt stellen Sie dort hinein, und wenn alles passt, verschrauben Sie das Lagerholz per Lochwinkel daran.

Sind die Hölzer nicht lang genug, um die Spannweite der Terrasse ohne Stückeln zu überbrücken, kann man sie aneinander stoßen lassen. Die Verbindungsstellen lassen sich mit seitlich angeschraubten Lochplatten sichern. Das ist mit einem „fliegenden“, also ungestützt in der Luft hängenden Stoß möglich, deutlich besser ist es aber, wenn die Hölzer auf einem Lagerstein zusammenstoßen. Fertigen Sie dennoch fliegende Stöße an, achten Sie wegen der Stabilität darauf, dass diese sich nicht bei allen Lagerhölzern an der gleichen Stelle befinden, sondern einen ausreichend großen Versatz aufweisen.

Lagerhölzer von der Seite gesehen
Die Lagerhölzer sind an Ort und Stelle. Schon beim Anpeilen mit bloßem Auge von der Seite her fallen eventuell noch verbliebene Höhenunterschiede auf und können ausgeglichen werden. Hat man ein Gefälle angelegt, kann man auch dieses nun prüfen und ggf. korrigieren. Hierfür ist aber eine Wasserwaage oder – besser – eine Richtlatte mit Libelle nötig.

So wie die Konstruktion jetzt angelegt ist, würde man später beim Blick auf das Ende der Terrasse auf die Enden der Lagerhölzer und in die Lücken dazwischen sehen. Falls Sie das nicht stört, ist das in Ordnung. Ansonsten können Sie mit Hilfe von Lochwinkeln weitere Lagerhölzer quer an die vorhandenen schrauben. Oder Sie verblenden die Stirnseiten mit einer auf die passende Breite geschnittenen Diele. Beides ergibt eine durchgehende, gleichmäßige Kante.



Tipp: Staunässe vermeiden


Auflagepad zwischen Platte und Holz
Liegen die Lagerhölzer auf Gehwegplatten, sammelt sich schnell Wasser auf den recht großen Platten und kann dort auch eine Weile stehen bleiben – für Holz wird das schnell zum verhängnisvollen Fäulnisherd. Sorgen Sie deshalb zwischen Platten und Lagerhölzern für etwas Abstand, beispielsweise mit solchen Auflagepads (wolfcraft).



Terrassen-Unterkonstruktion auf befestigten Flächen


Das brauchen Sie


  • Hölzer für die Unterkonstruktion (verwendet wurde in diesem Beispiel Dauerholz)
  • Säge (Kappsäge, Handkreissäge, Stichsäge oder Handsäge); Zollstock; Maßband; Wasserwaage oder Richtlatte; Richtschnur


Gepflasterte Terrasse
In diesem Verlegebeispiel dient eine intakte gepflasterte Terrasse als Untergrund. Das ist praktisch, denn dadurch muss weder der Grund nivelliert werden, noch ist ein Fundament notwendig. Einen weiteren Vorteil verschafft das für die Lagerhölzer verwendete Dauerholz: Da es im direkten Kontakt mit dem feuchten Untergrund liegen darf, sind nach unten keine Abstandhalter oder dergleichen notwendig. Bei weniger resistenten Holzsorten legen Sie einfach in regelmäßigen Abständen Betonsteine unter die Hölzer. Gut geeignet sind dafür (evtl. halbierte) Gehwegplatten.

Mann misst Abstand zwischen Lagerhölzern
Die Lagerhölzer legt man parallel mit 50 cm Abstand aus. Messen Sie den Abstand zwischen zwei Hölzern sicherheitshalber an mehreren Stellen. Kleine Abweichungen können sich sonst über die gesamte Fläche so aufsummieren, dass die letzten Reihen der Lagerhölzer deutlich schief liegen.

Lagerhölzer mit quer darüber liegender Richtlatte   Lagerhölzer mit längs darauf liegender Richtlatte

Lagerhölzer mit untergelegten Pads
Mit einer Richtlatte prüfen Sie nun, ob die Hölzer in einer Ebene liegen. Das gleiche gilt für den Verlauf in Längsrichtung. Auch eine gepflasterte Terrasse ist nicht zwangsläufig immer ganz eben. Ergeben sich Höhenunterschiede oder liegen einzelne Hölzer hohl, kann man dort mit untergelegtem Material ausgleichen (beispielsweise mit Auflagepads, s. Tippkasten oben).

Ablängen eines Holzes mit der Kappsäge
Auf Länge geschnitten werden die Lagerhölzer mit ganz normalem Werkzeug zur Holzbearbeitung. Praktisch ist eine solche Kappsäge, da man damit schnell vorankommt und sich bei korrekter Bedienung immer ein genau winkliger Schnitt ergibt. Anders als bei den nur punktförmig unterstützten, freitragenden Lagerhölzern der ersten Variante kann man die auf der Pflasterung liegenden Hölzer ohne Verbindung aneinanderreihen, wenn die Länge eines einzelnen Holzes nicht ausreicht.

Verschrauben des Querholzes neben dem Kellerrost
Soll wie hier der Abdeckrost eines Kellerfensters frei bleiben, muss er mit der Unterkonstruktion umbaut werden. Passende Abschnitte der Lagerhölzer verschraubt man dazu quer mit den längs verlegten Hölzern.

Abstand an der Stirnseite des Lagerholzes messen
Am Ende der Terrasse bleibt genug Platz, um später eine Verblendung für die offenen Stirnflächen anbringen zu können. Je nachdem, ob Sie dafür Lagerhölzer oder einen Dielenzuschnitt verwenden möchten, legen Sie den Abstand entsprechend der Materialdicke fest. Eine Richtschnur hilft dabei, eine exakte Flucht zu halten.



Nächster Schritt: Die Beplankung


Egal, auf welchem Grund und in welcher Technik Sie die Unterkonstruktion angelegt haben, die Beplankung funktioniert immer nahezu gleich. Wir zeigen die Anleitung dafür auf einer eigenen Seite: >>> Hier geht’s zur Beplankung Ihrer Holz-Terrasse >>>


[ha]



Fotos: Dauerholz, BSB Brinkmann, wolfcraft; Logos: FSC, PEFC
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