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Brennholz gut geschützt lagern

Unterstand für Kaminholz bauen



Offener Kaminholz-Unterstand zum Selbstbauen

Offene Kamine und Kaminöfen finden sich immer zahlreicher in Häusern und Wohnungen. Kein Wunder: Ein offenes Feuer steht nach wie vor für gemütliche Wärme. Allerdings muss auch der Brennstoff-Nachschub funktionieren. Und die preisgünstige Möglichkeit dazu ist immer noch, das Feuerholz selbst zu spalten und auf die richtige Länge zu bringen. Anschließend muss es je nach Frische und Feuchte-Gehalt längere Zeit ablagern – offen und doch geschützt. Dafür ist unser Kaminholz-Unterstand genau der richtige Platz. Wie Sie ihn selbst bauen, erklären wir hier.


Übersicht





Unterstand selbst bauen Schritt für Schritt



Das brauchen Sie


Materialien und Werkzeuge:
  • Kanthölzer, Querschnitt 70 x 70 mm für Pfosten und Pfetten
  • Kanthölzer, Querschnitt 60 x 80 mm für die Sparren
  • Sägeraue Schalbretter
  • Dachpappe (Bitumenpappe) und Dachpappstifte
  • Euro-Paletten
  • Pflastersteine oder Gehwegplatten
  • Einschlag-Bodenhülsen, verstellbar, für Pfosten 71 x 71 mm; Einschlagwerkzeug
  • Holzschrauben, Tellerkopf (Speedschrauben), 7 x 40 mm; Holzschrauben Senkkopf 5 x 60 mm; Ankernägel (Kammnägel)
  • Schwerlast-Winkelverbinder; Winkelverbinder; Flachverbinder
  • Werkzeug: Akkuschrauber mit Bohrer, Bits und Bithalter; Maulschlüssel SW 19; Stichsäge; Kappsäge; Hammer; Vorschlaghammer; Anschlagwinkel; Stahlstange; Schlauchwaage; Wasserwaage; ggf. Winkelwasserwaage; Pinsel; Zollstock; Bleistift.

In unserem Beispiel haben wir Beschläge und Materialien wie Bodenhülsen samt Einschlagwerkzeug und weiteres Zubehör von GAH Alberts verwendet.



Standort wählen und Basis vorbereiten


Der Kaminholz-Unterstand sollte nicht allzu weit vom Haus entfernt stehen, um lange Wege beim Nachschub-Holen zu ersparen. Bei der Ausrichtung ist darauf zu achten, dass die offene Seite nicht in Richtung der Haupt-Wetterseite zeigt. Ein paar Regentropfen hin und wieder verträgt das gestapelte Holz ohne weiteres, aber wenn es immer wieder durchnässt wird, fördert das nicht gerade die Trocknung.

Europaletten liegen auf Pflastersteinen   Die Paletten exakt stoßen und verbinden

Die Basis des Unterstands besteht aus Euro-Paletten, die für eine Belüftung von unten sorgen. Fragen Sie danach bei Speditionen oder bei Baustoffhändlern. In solchen Betrieben werden immer wieder alte Paletten ausgemustert, die für unseren Zweck aber noch sehr gut zu gebrauchen sind. Oft können Sie solche Paletten umsonst oder für eine Spende in die Kaffeekasse bekommen. Palettenholz ist übrigens in der Regel unbehandelt – wegen Schadstoffen brauchen Sie sich dann nicht zu sorgen.

Je nach geplanter Größe legen Sie eine bis vier Paletten in einer Reihe aus. Um sie vom feuchten Untergrund fernzuhalten, legt man sie auf Pflastersteine oder Beton-Gehwegplatten. Auch hier kann es sich lohnen, im Bauhof der Gemeinde nach ausgemusterten Stücken zu fragen – eine zerbrochene Gehwegplatte taugt als Unterlage für unser Konstruktion immer noch und ist immer mal wieder kostenlos zu haben.

Achten Sie darauf, dass die Paletten möglichst exakt fluchten und einigermaßen waagerecht liegen. Verbinden Sie sie dann mit Flachverbindern. Wenn wegen eines Gefälles im Untergrund die Paletten abgestuft liegen, können Sie zum Verbinden Winkelverbinder nehmen.


Einschlag-Bodenhülsen und Pfosten setzen


Die Holzpfosten der Rahmenkonstruktion stehen in Einschlag-Bodenhülsen. Dadurch kommen sie nicht mit dem feuchten Erdreich in Kontakt, worin sie bald verrotten würden, und sind dennoch sicher verankert. Die Hülsen schlägt man mit Hilfe eines Einschlag-Werkzeugs und eines Vorschlaghammers in den Boden. Damit das leichter vonstatten geht, empfiehlt es sich, zunächst ein Loch mit einer kräftigen Stahlstange vorzutreiben. Wie man dabei vorgeht, haben wir in unserer Anleitung Hochbeet bauen im Foto gezeigt.

Sind die Bodenhülsen gesetzt, stellen Sie die mit etwas Übermaß grob abgelängten Pfosten hinein. Mit einer Schlauchwaage können Sie dann bei allen Pfosten einer Reihe die gleiche Endhöhe markieren. Wichtig dabei: Die Pfosten an der Vorderfront müssen alle etwas höher sein als die Pfosten auf der Rückseite. Dadurch entsteht ein Gefälle, durch das Regenwasser später besser vom Dach ablaufen kann. Nach dem Markieren längt man die Pfosten ab. Das geht am einfachsten mit einer Kappsäge.

Pfostenhöhe mit der Schlauchwaage bestimnmen   Höhere Pfosten auf einer Seite sorgen für Gefälle

Pfosten mit der Winkelwasserwaage ausrichten
Anschließend streichen Sie bei Bedarf die unteren Pfostenenden mit einem geeigneten Holzschutzmittel, stellen die Pfosten wieder in die zugehörigen Einschlaghülsen, richten sie genau senkrecht und in einer Flucht aus und schrauben sie darin fest. Die hier verwendeten Hülsen von GAH Alberts lassen sich übrigens ebenfalls justieren und machen eine sehr genaue Ausrichtung möglich. Zusätzlich erleichtern Sie sich diese Arbeit mit einer Winkelwasserwaage, die am Pfosten befestigt wird und stets genau anzeigt, ob das Holz in allen Richtungen senkrecht steht.




Waagerechte Rahmenhölzer und Dachsparren


Auf den senkrechten Pfosten befestigen Sie nun die waagerechten Rahmenhölzer, die als sogenannte Dachpfetten dienen. Dafür verwenden Sie Schwerlast-Winkelverbinder. Vermutlich wird es bei längeren Unterständen nicht möglich sein, Rahmenhölzer in der Gesamtlänge zu kaufen. In diesem Fall werden sie so abgelängt, dass der Stoß zwischen zwei Pfettenhölzern mittig auf einem Pfosten liegt. An diesem Pfosten werden dann auch beide Enden befestigt.

Dachpfetten auf die Pfosten legen   Sparren mit Stahlwinkeln an den Pfetten befestigen

Auf den Pfetten liegen gleichmäßig verteilt die Dachsparren. Sie werden ebenfalls mit Schwerlastwinkeln daran fixiert. Legen Sie die Sparren (Querschnitt 60 x 80 mm) so auf, dass die lange Querschnittseite senkrecht steht. Dann halten sie eine höher Last aus, was in schneereichen Wintern wichtig werden kann. Zumindest an der Vorderseite des Unterstands müssen sie exakt fluchten.


Dach decken und Unterstand verkleiden


Quer zu den Sparren befestigt man nun Schalbretter dicht an dicht. Sie werden mit Senkkopfschrauben fixiert – je nach Holzart empfiehlt es sich vorzubohren. Auch hier gilt wieder: Sind die Schalbretter nicht lang genug für die gesamte Dachlänge, sollten sie auf einem Sparren aneinander stoßen, dort sind dann auch wieder beide Enden zu verschrauben. Eine weitere Reihe Schalbretter schrauben Sie an die vorderen Enden der Sparren.

Schalbretter auf die Sparren schrauben   Schalbrett vorne vor die Sparren schrauben

Detail festgenagelte Dachpappe
Auf der Dachschalung wird dann Bitumenpappe befestigt. Dazu eignen sich Dachpappstifte, das sind Nägel mit besonders breitem und flachem Kopf. Die Pappe steht umseitig über, wird um die Kanten der Schalbretter herumgelegt und auch dort mit den Stiften befestigt.

Zum Schluss folgt das Verkleiden der Seiten und der Rückwand. Dazu schraubt man Schalbretter an die Pfosten und lässt jeweils eine Lücke zwischen den einzelnen Brettern. Das sorgt für die Belüftung des gelagerten Holzes. Die Scheite liegen übrigens deutlich sicherer und weniger rutschgefährdet, wenn man den Unterstand in einzelne Abteile gliedert. Dazu muss man nur zwischen je einem Vorder- und Hinterpfosten ebenfalls Schalbretter auf Lücke anbringen.

Außenverkleidung aus Schalbrettern mit Lücken   Stülpschalung an der Wetterseite

Eine Besonderheit gibt es bei der Verkleidung der Haupt-Wetterseite. Dort dürfen keine Lücken zwischen den Brettern entstehen. Im Gegenteil: Um hier eine regendichte Fläche zu schaffen, führt man die Verkleidung als sogenannte Stülpschalung aus. Das bedeutet. Jedes Brett überlappt das darunterliegende um wenige Zentimeter. Im Foto ist das gut zu erkennen. [ha]


Fotos: GAH Alberts
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