Mit durchbrochenem Spitzenmuster
Straußenei als Oster-Dekoration
Ein Osterei im XXL-Format beeindruckt nicht nur durch seine Größe. Es hält auch genügend Fläche bereit, um bei der Dekoration ganz neue Wege zu gehen: Statt einer farbigen Bemalung erhält das Ei in unserem Beispiel ein durchbrochenes Spitzenmuster, das durch Bohren und Sägen aus der Schale herausgearbeitet wird. Einen ganz besonderen Pfiff können Sie Ihrem Riesen-Osterei noch durch eine integrierte LED-Beleuchtung verleihen.
Übersicht
Oster-Dekoration herstellen Schritt für Schritt
Das brauchen Sie
Materialien und Werkzeuge:
- Straußenei, leer, undekoriert, evtl. ein Schleifenband
- LED, Kreppband, Bleistift, Papier, weicher Pinsel, Ring zum Aufstellen
- Multiwerkzeug – hier: Dremel 3000-15 mit 2-mm-Präzisionsbohrer 150 und 4,8-mm-Hochgeschwindigkeits-Fräsmesser 192; Heißklebepistole – hier: Dremel Glue Gun 930 Hobby Edition
Außerdem brauchen Sie eine geeignete Mustervorlage als Inspiration, falls Sie nicht selbst ein Muster entwerfen möchten.
Straußenei bearbeiten
Zunächst muss natürlich ein Straußenei beschafft werden. Das ist heute bei weitem einfacher als zu den Zeiten, als die großen Eier seltene Mitbringsel aus exotischen Ländern waren. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland und im übrigen Europa zahlreiche Straußenfarmen, die auch Eier verkaufen. Praktischerweise erhält man sie bereits fertig ausgeblasen, also gleich bearbeitungsfertig. Auch einige Dekogeschäfte bieten Straußeneier an. Falls Sie keine Kaufgelegenheit in der Nähe haben, finden Sie mit einer Internetsuche und den Suchbegriffen „Straußenei kaufen“ schnell das Gewünschte.
Im ersten Schritt bekleben Sie das Ei mit einem Streifen Kreppband, das von der Spitze bis zur Basis des Eis einmal rundum verläuft. Arbeiten Sie dabei sorgfältig und genau, denn dieses Band dient als Hilfsmarkierung, um das Muster genau symmetrisch anzeichnen zu können. Je nachdem, welches Muster Sie sich ausgedacht haben, können Sie auch weitere Bänder aufbringen. Verwenden Sie am besten ein nur schwach gekrepptes Band. Es lässt sich einfacher genau gerade anbringen. Wenn die Kanten nicht überall fest anliegen, ist das nicht tragisch – Sie müssen damit ja nichts abdecken, wie das bei Malerarbeiten der Fall wäre.
Nun können Sie das Muster mit einem weichen Bleistift auf dem Straußenei vorzeichnen. Es hilft dabei, wenn Sie zunächst einen Entwurf auf einem Blatt Papier festhalten, dann können Sie sich daran orientieren. Sehen Sie sich das Muster immer wieder einmal genau von der Spitze her und genau von der Seite an. Dabei merken Sie am besten, ob es gleichmäßig wird. Haben Sie sich irgendwo verzeichnet, macht das nichts: Sie können Teile des Musters mit einem weichen Radiergummi entfernen und einfach neu zeichnen. Wenn die Grundzüge des Musters vorgezeichnet sind, brauchen Sie das Klebeband nicht mehr. Sie können es dann zwischendurch nach Belieben entfernen.
Nehmen Sie jetzt den Dremel zur Hand und bohren Sie zunächst mit dem Präzisionsbohrer die kleinen Löcher durch. Drücken Sie dabei nicht zu stark auf – auch wenn Straußeneier relativ dickwandig sind, können Sie zerbrechen. Der schnelllaufende Bohrer arbeitet sich auch ohne starken Druck durchs Material. Damit Sie das Ei nicht alleine mit der Hand in Position halten müssen, können Sie ein kleines Kissen unterlegen. Auch ein nicht zu prall gefüllter Sandsack oder ein Kühlpad mit Gelfüllung eignen sich. Wichtig bei der Wahl der Stütze ist nur, dass Ihnen die leichte Verschmutzung durch das herunterrieselnde Bohrmehl nichts ausmacht – Omas gutes Samtkissen kommt also eher nicht in Frage.
Das Muster muss natürlich nicht nur aus kleinen Löchern bestehen: Gerade die Abwechslung zwischen unterschiedlich großen Öffnungen lässt die Dekoration lebendig erscheinen. Für größere Öffnungen eignet sich ein Fräseinsatz. Damit können Sie freie Formen aus der Schale herausarbeiten. Arbeiten Sie auch hierbei ohne großen Druck, und lassen Sie den Fräser sein eigenes Tempo finden. Lösen sich zwischendurch kleine Schalenstücke oder liegt Frässtaub auf der Schale, sorgen Sie einfach mit einem weichen Pinsel für freie Sicht.
Das fertig dekorierte Ei lässt sich noch besser zur Geltung bringen, wenn es beleuchtet wird. Im einfachsten Fall kann das von hinten geschehen, wenn das von der Aufstellsituation her möglich ist. Noch spannender wirkt allerdings eine Beleuchtung von innen. Dafür gibt es in Baumärkten oder von Technikversendern kleine LED-Lämpchen, die von einem Trafo mit ungefährlicher Kleinspannung versorgt werden. Um die LED einführen zu können, bohrt man von der Basis her eine passende Öffnung ins Ei und befestigt die Beleuchtung darin mit Heißkleber. Achten Sie beim Führen der Zuleitung darauf, dass Sie das Ei noch ungehindert aufstellen können – beispielsweise in einem Holz- oder Pappring passender Größe. Wer möchte, kann das Ei zusätzlich mit einer farbigen Schleife versehen.
[ha] Tipp: Muster variieren
Alternativ zu einem symmetrisch verteilten Muster können Sie die Zieröffnungen auch in einer Spirale über die Oberfläche des Eis führen. In diesem Fall eignet sich ebenfalls ein Kreppband als Orientierungshilfe. Beginnen Sie mit dem Aufkleben an der Spitze des Straußeneis und führen das Band in einer langen Spirale bis zur Basis. Wenn Sie dabei gleichmäßig arbeiten, halten die Spiralwindungen überall den gleichen Abstand zueinander. Eine Distanz von 30 mm ergibt bei der Größe eines Straußeneis beispielsweise eine geeignete Musteraufteilung, doch das richtet sich letztlich ganz nach Ihrem Geschmack.
An das Herausarbeiten filigraner Stege wie im rechten Foto sollten Sie sich übrigens nicht schon beim ersten Versuch wagen, sondern erst dann, wenn Sie ein wenig Übung im Umgang mit dem Dremel gewonnen haben.
[ha] 
