Kleine, günstige Dämm-Maßnahmen
Der große Wurf einer kompletten Außendämmung bringt einiges an Ersparnis, kostet aber auch viel. Für Mieter und viele Besitzer von Eigentumswohnungen ist sie zudem gar nicht realisierbar. Doch man kann auch mit kleinerem Aufwand dämmen: Im Haus gibt es zahlreiche Möglichkeiten dazu, die teilweise auch für Mieter interessant sind. Die meisten kleinen Dämm-Maßnahmen sind schnell und preisgünstig realisierbar.
Heizungs- und Warmwasser-Rohre dämmen
Rohre, in denen Wasser für die Heizung oder die Warmwasserversorgung zirkuliert, geben ungewollt Wärme ab, wenn sie durch ungeheizte Räume führen. Dieser Verlust lässt sich aber leicht verringern: Die dafür nötigen Dämmschalen aus Schaumstoff oder Mineralwolle bekommen Sie im Baumarkt für verschiedene gängige Rohrdurchmesser.
Angebracht sind die Schalen meist in wenigen Minuten. In der Regel sind sie längs geschlitzt und lassen sich dadurch leicht über die Rohre stülpen. Verschlossen werden sie dann mit einem Streifen des zugehörigen Klebebands, einige Dämmschalen müssen statt dessen auch quer umwickelt werden.
Die Schalen für die Rohrdämmung gibt es ab 5 Euro je laufenden Meter – das macht sich schon im ersten Jahr bezahlt.
Heizkörper-Nischen dämmen
Sind Heizkörper in Wandnischen untergebracht, dann ist die Mauer dort oft dünner als rundherum. Damit dieser schwache Mauerquerschnitt nicht als Kältebrücke wirkt, kann man die Nische mit einer dünnen Dämmstoffplatte auskleiden. Meist bestehen diese Dämmplatten aus Hartschaum, und oft sind sie zusätzlich mit reflektierender Folie beschichtet. Wer mehr Platz hat und den Heizkörper abnehmen kann, der kann ganz nach Wunsch auch eine dickere Dämmschicht anbringen.
Ältere Fenster abdichten
Jahrzehntealte Fenster schließen oft nicht wirklich dicht. Oft besitzen sie noch Holzrahmen ohne Dichtprofile. Das bringt zwar über die zwangsläufig vorhandenen Spalten und Lücken frische Luft ins Haus, verschwendet dabei aber kostbare Wärme. Mit selbstklebendem Dichtband von der Rolle sind die Lücken im Handumdrehen geschlossen. Das Band gibt es im Baumarkt, es kostet meist weniger als einen Euro pro Meter. Der Spareffekt hängt natürlich davon ab, wie undicht das Fenster vorher war.
Beachten Sie aber auch: Nach dem Abdichten der Fensterrahmen sollten Sie häufiger lüften, damit auch dann noch Feuchtigkeit und verbrauchte Luft zuverlässig nach außen abgeführt werden.
Dämmende Fensterfolie
In zahlreichen Häusern gibt es noch einfach verglaste Fenster. Sie befinden sich auf dem Dämmstand von vorgestern. Um beispielsweise die Zeit bis zum Einbau von modernem Isolierglas zu überbrücken, kann man die vorhandenen Scheiben mit einer Dämmfolie bekleben. Nach einer Untersuchung des TÜV Süd kann solch eine Folie den Wärmeverlust durch das Glas im optimalen Fall auf 35% reduzieren. Wenn das funktioniert, sind die rund 40 Euro für eine 90 x 200 cm große Folie gut angelegtes Geld. Übrigens soll nach Herstellerangabe das High-tech-Material im Sommer auch die Wärmestrahlung von außen um knapp die Hälfte verringern. Wird sie nicht mehr gebraucht, lässt sich die Folie rückstandsfrei wieder entfernen.
Das Anbringen der Folie ist schnell erledigt: Vor dem Ankleben wird das Fenster sauber geputzt. Dann sprüht man es mit Wasser ein, legt die passend zugeschnittene Folie aufs Glas und drückt mit einer Kunststoff-Rakel das Wasser heraus.
Rollladen-Kästen dämmen
Wie die Heizkörpernischen sind auch Rollladenkästen Schwachstellen in der Wand – an diesen Kästen zieht es oft unangenehm kalt herein, und die kostspielige Heizwärme verschwindet ungenutzt nach draußen. Abhilfe schaffen hier Dämm-Sets, die es von verschiedenen Herstellern zu überschaubaren Preisen in Baumärkten gibt. Im Bild sehen Sie beispielsweise das System von Selit, das bei einer redaktionellen Begutachtung in Heft 7/2011 der Zeitschrift selbst ist der Mann die Bestnote erhielt. Die Kosten für Dämm-Matte, Klebeband und Dämmkeil betragen je nach Dicke 20 bis 30 Euro.
Türdichtung montieren
Nicht nur durch die Fenster, auch unter Türen pfeift zuweilen ein kalter Luftzug herein. Häufig führt das dazu, dass der Hausflur ungewollt vom Wohnzimmer mit geheizt wird. Das kostet unnötig viel Geld. Glücklicherweise fällt es nicht schwer, hier Abhilfe zu schaffen. Die schnellste und einfachste Lösung besteht aus einer Bürstendichtung. Sie wird mit einer Handsäge auf die passende Länge geschnitten und hält dank selbstklebender Rückseite nach einem kurzen Druck an der Tür fest. Mit wenigen Euro Materialkosten ist diese Art der Türdichtung zudem sehr preiswert zu realisieren.
Hier sehen Sie, wie die Türdichtung von Fix-o-moll verarbeitet wird (von links oben nach rechts unten): Zunächst die Länge der Dichtung anhand des Türblatts anzeichnen. Anschließend kann man das Dichtprofil mit einer Handsäge passend kürzen. Nun wird der rückseitige Schutzstreifen entfernt und die selbstklebende Dichtung ans Türblatt gedrückt. Die fertig angebrachte Dichtung verringert Wärmeverluste durch Luftzug unter der Tür.
Wer tiefer in den Geldbeutel greifen möchte, kann auch in eine automatische, per Magnet schließende Dichtung investieren. Die muss jedoch in aller Regel vom Profi ins Türblatt eingebaut werden. Mieter sollten außerdem vor einem Einbau mit dem Vermieter Rücksprache halten. [ha]
Fotos (v.o.n.u.): tesa, epr/Saarpor, Zehnder, OBI, d-c-fix, Selit, www-fix-o-moll.de (4)
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