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Feuerwehrschalter für Solaranlagen

Feuerwehrmann vor brennendem Haus

Es brennt, die Feuerwehr ist wie gewohnt in Windeseile mit einem Löschzug da ... und dann stehen die Retter ringsumher und lassen das Haus „kontrolliert abbrennen“. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, ist durchaus Realität in Deutschland, und zwar dann, wenn sich Solar-Paneele zur Stromgewinnung auf dem Dach befinden. Das Problem dabei: Photovoltaik-Anlagen führen permanent Spannung, selbst bei schwächerem Lichteinfall können noch bis zu 1000 Volt anliegen – und Strom verträgt sich nun einmal nicht mit Löschwasser.



Nahaufnahme Solarmodul
Die Problemstelle dabei ist vor allem die Leitung zwischen den Solarmodulen und dem sogenannten Wechselrichter. Er wandelt die von den Paneelen gelieferte Gleichspannung in die im Haushalt nutzbare Wechselspannung um. Und da die Energie dort direkt von der Sonne geliefert wird, besteht immer die Gefahr, dass über das Löschwasser leitende Verbindungen im Haus geschaffen werden, die die Feuerwehrleute lebensgefährlich bedrohen, sobald sie das Haus betreten.

Die Lösung: Ebenso wie der öffentliche Energieversorger ein Haus auf Anforderung der Feuerwehr stromlos schalten kann, lässt sich natürlich auch die Leitung von den Solarpaneelen zum Wechselrichter trennen. Ein Schalter muss also her. Nicht irgendeiner, denn er muss für die fließenden Ströme und Spannungen geeignet sein.

Feuerwehrschalter
Eine Möglichkeit ist der Feuerwehrschalter SOL30-SAFETY von Eaton. Er wird nahe der Solaranlage in die Leitung zwischen Paneel und Wechselrichter eingebaut und erlaubt dann die zuverlässige Abschaltung von Solaranlagen. Der Einbau ist nichts für Laien – hier muss ein Fachbetrieb tätig werden. Das zeigen schon die technischen Daten des Schalters, der für Gleichspannungen bis 1000 Volt und Ströme bis 32 A ausgelegt ist. In diesen Bereichen riskiert man als Hobbyelektriker sein Leben.

Mancher mag sich fragen, was ein Schalter unterm Dach nützt, wenn alle Bewohner auf die Straße geflüchtet sind und natürlich auch die Feuerwehr zunächst von unten angreift. Doch so weit hat natürlich auch der Hersteller vorausgedacht: Zum einen bietet er einen sogenannten PV-Aus-Taster an, der aussieht wie ein Not-Auschalter bei Stationärwerkzeugen und auch so funktioniert: ein Druck darauf, und der Feuerwehrschalter löst aus.
Notaustaster
Der Taster wird über eine Leitung mit dem Feuerwehrschalter verbunden und sinnvollerweise gut erreichbar angebracht, beispielsweise in der Nähe der Haustür.

Aber auch auf andere Weise kann der Schalter aus der Ferne betätigt werden: Auch wenn die Feuerwehr bei einem Brand das komplette Haus vom öffentlichen Stromnetz trennen lässt, wird der Feuerwehrschalter ausgelöst und schaltet die Gleichspannungsleitung ab. [ha]


Fotos: epr/Eaton
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