Selber machen: Web und App
21. Dezember 2010 - 12:43 Szene
Zwei Schritte in die digitale Welt ist der Hamburger Jahreszeiten Verlag mit seiner Heimwerker-Zeitschrift Selber machen gegangen. Nachdem die Website selbermachen.de jahrelang vorwiegend für die Heft-Vorschau sowie als Online-Shop für Hefte und Baupläne genutzt wurde, finden sich mittlerweile dort auch Beratungsinhalte. Außerdem ist Selber machen seit kurzem als App fürs iPad verfügbar. Beide Aktivitäten bieten große Chancen, breitere Leserkreise zu erschließen – jetzt müssen sie nur genutzt werden.
Ganz sicher gelungen ist das im Web. Die schlicht gestaltete Website macht einen aufgeräumten Eindruck. Nach wie vor existieren dort Nachbestellmöglichkeiten für Hefte, Sonderhefte, Baupläne und CD-ROMs. Praktisch wird es dann auf der Subdomain heimwerkerlexikon.selbermachen.de – dort finden sich Anleitungen, Tipps und Beratungsinhalte in den drei Kategorien Wohnen, Werkzeuge und Garten.
Wenn man sich in diesem Bereich durchklickt, stößt man einigermaßen überrascht auf eine Fülle von Beiträgen, die die Internet-Präsenz auf der Startseite nicht vermuten, ja nicht einmal ahnen lässt, denn dort herrscht pures Understatement. Hier muss in den letzten Monaten im Hintergrund sehr fleißig gearbeitet worden sein – unserer Ansicht nach dürfte man das ohne weiteres etwas deutlicher auf der Homepage zeigen. Die Präsentation ist übersichtlich und recht geschmackvoll geraten, die Inhalte stammen nach unserem Eindruck überwiegend aus dem Archiv des gedruckten Hefts. Das muss kein Nachteil sein, denn die meisten Anleitungen rund ums Heimwerken veralten nicht so schnell.
Wer dem Verlag seine Meinung zur neu gestalteten Website mitteilen will, hat dazu bei einer Online-Umfrage Gelegenheit. Unter den Teilnehmern werden als kleines Dankeschön Preise verlost: 20 Bosch IXO, 10 Steinel Heißklebepistolen Neo 3 und 5 Handstaubsauger Dustbuster von Black & Decker.
Alles in allem ist die Website eine vielversprechende Sache. Ob und wann es ihr gelingen wird, zum Platzhirsch selbst.de aufzuschließen, bleibt abzuwarten. Das Potential besteht in jedem Fall.
Nun zur Selber machen App. Hier waren wir zunächst etwas ratlos. Die nach unseren Informationen noch bis Neujahr kostenlose App bot offensichtlich Zugriff auf zwei Ausgaben von Selber machen, nämlich die Hefte 12/2010 und 1/2011, außerdem fanden sich Informationslinks zu weiteren Angeboten des Verlags. Die Links funktionierten, aber eins der Gratis-Hefte aufzurufen, ist uns nicht auf Anhieb gelungen.
Das Rätsel der sich so zugeknöpft gebenden App löste sich dann aber nach einigem Herumprobieren: Hemmschuh war eine aktivierte System-Einstellung im iOS, mit der sich versehentlich oder durch Unbefugte vorgenommene sogenannte „In-App-Käufe“ blockieren lassen. Bei der Selber machen App werden offenbar über genau diesen Mechanismus der In-App-Käufe die einzelnen Hefte nachgeladen – ganz gleich, ob sie nun kostenlos oder kostenpflichtig sind. Möglicherweise ist das ein kleiner Designfehler, zumindest sollte eine Fehlermeldung darauf hinweisen.
Da Abhilfe allerdings, sobald man’s erraten hat, sehr einfach ist, nehmen wir das nicht weiter krumm, sondern bedanken uns für das zusätzliche Gehirn-Jogging. Wenn die gewünschten Hefte geladen sind, lässt sich die Blockade übrigens wieder problemlos einschalten. Die Ausgaben sind dann zukünftig auf Dauer lesbar, auch ohne Gefahr zu laufen, dass der Sohnemann auf Kosten der Familienkasse irgendwelche Ego-Shooter-Levels nachladen kann.
Aber zurück zum Thema, und das sollten die Inhalte sein. Hier wird jeweils das komplette Heft im Original-Layout zum Lesen angeboten, nicht mehr und nicht weniger. Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist sicher bei einem Magazin wie diesem, dass die Text-Bild-Zuordnung nicht verlorengehen kann. Nachteil ist, dass man beim Lesen doch arg oft hin und her schieben muss.
Wünschen würden wir uns der besseren Übersicht halber eine Doppelseiten-Ansicht und zum komfortableren Betrachten von Details zuweilen die Möglichkeit, näher heranzuzoomen. Warum das erste nicht realisiert wurde, wissen wir nicht, beim zweiten nehmen wir an, dass durch die dann höher aufzulösenden Fotos die Ladezeit der Hefte beim Kauf und beim Betrachten deutlich ansteigen würde.
Die Navigation in der App ist simpel. Entweder blättert man mit einem Fingerwischen von Seite zu Seite, oder man tippt einmal auf die Seite und erhält dann am unteren Rand Navigationselemente: Ein Menü zum Ausklappen, das den Inhalt zeigt, oder eine Bildleiste mit Miniaturen aller Seiten. Über beide Elemente kommt man genau da hin, wohin man möchte. Ein Home-Button rechts unten bringt den Leser auf die Startseite mit der Übersicht aller gekauften und noch erhältlichen Hefte. Hier und da sind auch Inhalte mit Links ins Web versehen – tippt man auf sie, wird die zugehörige Seite im Browser geöffnet.
Vorläufiges Fazit: Wer die Selber machen-Hefte lesen möchte, ohne sich mit einem Stapel Papier zu beladen, findet genau diese Funktion. Etwas bequemer könnte es sein, die Navigation noch etwas intuitiver, aber es muss ja auch noch Raum für Weiterentwicklungen bleiben. Abzuwarten ist, welchen Preis der Verlag nach der Gratis-Phase für die Hefte in digitaler Form nehmen wird. Das werden wir wohl Anfang des kommenden Jahres sehen. [ha]
Ganz sicher gelungen ist das im Web. Die schlicht gestaltete Website macht einen aufgeräumten Eindruck. Nach wie vor existieren dort Nachbestellmöglichkeiten für Hefte, Sonderhefte, Baupläne und CD-ROMs. Praktisch wird es dann auf der Subdomain heimwerkerlexikon.selbermachen.de – dort finden sich Anleitungen, Tipps und Beratungsinhalte in den drei Kategorien Wohnen, Werkzeuge und Garten.
Wenn man sich in diesem Bereich durchklickt, stößt man einigermaßen überrascht auf eine Fülle von Beiträgen, die die Internet-Präsenz auf der Startseite nicht vermuten, ja nicht einmal ahnen lässt, denn dort herrscht pures Understatement. Hier muss in den letzten Monaten im Hintergrund sehr fleißig gearbeitet worden sein – unserer Ansicht nach dürfte man das ohne weiteres etwas deutlicher auf der Homepage zeigen. Die Präsentation ist übersichtlich und recht geschmackvoll geraten, die Inhalte stammen nach unserem Eindruck überwiegend aus dem Archiv des gedruckten Hefts. Das muss kein Nachteil sein, denn die meisten Anleitungen rund ums Heimwerken veralten nicht so schnell.
Wer dem Verlag seine Meinung zur neu gestalteten Website mitteilen will, hat dazu bei einer Online-Umfrage Gelegenheit. Unter den Teilnehmern werden als kleines Dankeschön Preise verlost: 20 Bosch IXO, 10 Steinel Heißklebepistolen Neo 3 und 5 Handstaubsauger Dustbuster von Black & Decker.
Alles in allem ist die Website eine vielversprechende Sache. Ob und wann es ihr gelingen wird, zum Platzhirsch selbst.de aufzuschließen, bleibt abzuwarten. Das Potential besteht in jedem Fall.
Nun zur Selber machen App. Hier waren wir zunächst etwas ratlos. Die nach unseren Informationen noch bis Neujahr kostenlose App bot offensichtlich Zugriff auf zwei Ausgaben von Selber machen, nämlich die Hefte 12/2010 und 1/2011, außerdem fanden sich Informationslinks zu weiteren Angeboten des Verlags. Die Links funktionierten, aber eins der Gratis-Hefte aufzurufen, ist uns nicht auf Anhieb gelungen.
Das Rätsel der sich so zugeknöpft gebenden App löste sich dann aber nach einigem Herumprobieren: Hemmschuh war eine aktivierte System-Einstellung im iOS, mit der sich versehentlich oder durch Unbefugte vorgenommene sogenannte „In-App-Käufe“ blockieren lassen. Bei der Selber machen App werden offenbar über genau diesen Mechanismus der In-App-Käufe die einzelnen Hefte nachgeladen – ganz gleich, ob sie nun kostenlos oder kostenpflichtig sind. Möglicherweise ist das ein kleiner Designfehler, zumindest sollte eine Fehlermeldung darauf hinweisen.
Da Abhilfe allerdings, sobald man’s erraten hat, sehr einfach ist, nehmen wir das nicht weiter krumm, sondern bedanken uns für das zusätzliche Gehirn-Jogging. Wenn die gewünschten Hefte geladen sind, lässt sich die Blockade übrigens wieder problemlos einschalten. Die Ausgaben sind dann zukünftig auf Dauer lesbar, auch ohne Gefahr zu laufen, dass der Sohnemann auf Kosten der Familienkasse irgendwelche Ego-Shooter-Levels nachladen kann.
Aber zurück zum Thema, und das sollten die Inhalte sein. Hier wird jeweils das komplette Heft im Original-Layout zum Lesen angeboten, nicht mehr und nicht weniger. Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist sicher bei einem Magazin wie diesem, dass die Text-Bild-Zuordnung nicht verlorengehen kann. Nachteil ist, dass man beim Lesen doch arg oft hin und her schieben muss.
Wünschen würden wir uns der besseren Übersicht halber eine Doppelseiten-Ansicht und zum komfortableren Betrachten von Details zuweilen die Möglichkeit, näher heranzuzoomen. Warum das erste nicht realisiert wurde, wissen wir nicht, beim zweiten nehmen wir an, dass durch die dann höher aufzulösenden Fotos die Ladezeit der Hefte beim Kauf und beim Betrachten deutlich ansteigen würde.
Die Navigation in der App ist simpel. Entweder blättert man mit einem Fingerwischen von Seite zu Seite, oder man tippt einmal auf die Seite und erhält dann am unteren Rand Navigationselemente: Ein Menü zum Ausklappen, das den Inhalt zeigt, oder eine Bildleiste mit Miniaturen aller Seiten. Über beide Elemente kommt man genau da hin, wohin man möchte. Ein Home-Button rechts unten bringt den Leser auf die Startseite mit der Übersicht aller gekauften und noch erhältlichen Hefte. Hier und da sind auch Inhalte mit Links ins Web versehen – tippt man auf sie, wird die zugehörige Seite im Browser geöffnet.
Vorläufiges Fazit: Wer die Selber machen-Hefte lesen möchte, ohne sich mit einem Stapel Papier zu beladen, findet genau diese Funktion. Etwas bequemer könnte es sein, die Navigation noch etwas intuitiver, aber es muss ja auch noch Raum für Weiterentwicklungen bleiben. Abzuwarten ist, welchen Preis der Verlag nach der Gratis-Phase für die Hefte in digitaler Form nehmen wird. Das werden wir wohl Anfang des kommenden Jahres sehen. [ha]