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Multitalent fürs Fliesenlegen

Vater und Sohn spielen auf Fliesenboden

Der Einsatz großer Fliesen ist nach wie vor ein ungebremster Trend in Bädern oder Küchen, auf Balkonen und Terrassen. Formate mit 30 bis 60 cm Kantenlänge sind dabei keine Seltenheit. Zum Leidwesen der Verarbeiter wachsen mit der Größe auch die Probleme: Unebenheiten im Untergrund machen sich auf längeren Distanzen eher bemerkbar, und auch die Fliesen selbst zeigen in Maxi-Formaten stärkere Maßtoleranzen. Das muss man beim Verlegen ausgleichen, sonst drohen später Schäden im Belag. Recht problemlos gelingt der Ausgleich mit dem von Knauf für derartige Einsatzgebiete entwickelten Mittelbettkleber XXL, der uns kürzlich aufgefallen ist.



Der Vorteil dieses zementbasierten Klebers: Er lässt sich in Schichtdicken von 2 bis 10 mm verarbeiten. Kleinere Unregelmäßigkeiten im Estrich-Niveau werden so gleich beim Kleberauftrag ausgeglichen, der Boden muss vorher nicht mühsam gespachtelt werden. Gleichzeitig ist der Mittelbettkleber flexibel vergütet, man kann ihn also auch problemlos auf Fußbodenheizungen oder außen verwenden.

Diagonal verlegte Fliesen auf dem Balkon
Das wäre für sich genommen noch nicht allzu bemerkenswert, denn genau für diese Zwecke sind Mittelbett-Flexkleber gedacht. Ausgesprochen praktisch wird das Knauf-Produkt dadurch, dass es sich je nach Wasserzugabe zur Verwendung als Dünnbett-, Mittelbett- oder Fließbett-Kleber einstellen lässt. Eine prima Sache, wenn man bei größeren Renovierungs-Aktionen unterschiedliche Fliesen-Formate auf unterschiedlichen Böden verlegen möchte – der Kleber passt praktisch immer. Man kann damit keramische Bodenbeläge, Feinsteinzeug, Cotto oder auch nicht durchscheinende Natursteine verarbeiten. Das Verlegen von Fliese auf Fliese ist ebenfalls kein Problem.

Beim Verarbeiten gibt es nicht viel mehr zu beachten als bei anderen Klebern: Die Verarbeitungszeit beträgt etwa 45 Minuten, nach ca. 3 Stunden kann der Belag schon vorsichtig begangen und verfugt werden, nach ungefähr 4 Tagen ist er dann voll belastbar. Eins sollten Sie aber dennoch berücksichtigen, vor allem dann, wenn Sie zum ersten Mal im Mittelbett verlegen: Gerade dadurch, dass der Kleber durch eine höhere Schichtdicke Unebenheiten ausgleicht, übernimmt er nicht automatisch den Verlauf der Bodenfläche. Das bedeutet: Sie müssen beim Einlegen der Fliesen immer wieder mit der Wasserwaage kontrollieren, ob die Fläche eben ist. Das gleiche gilt, wenn ein Gefälle angelegt werden soll, auch das ist zu überprüfen.

Der Mittelbettkleber XXL ist im 20-kg-Sack im Handel erhältlich. Damit lassen sich je nach Fliesengröße und Schichtstärke bis zu 8 Quadratmeter Fläche fliesen. Ausführliche Produktinformationen können Sie bei Knauf als PDF herunterladen.

Dünnbett, Mittelbett, Fließbett – was heißt das?


Beim Verlegen von Fliesen im Haus und in Außenbereichen kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Hier die wichtigsten:

Mann beim Verlegen eines Mosaiks
• Die meisten Heimwerker verlegen Fliesen innen im Dünnbett. Das bedeutet: Der angemischte Fliesenkleber wird mit einer Zahnkelle auf den Boden oder die Wand aufgezogen, die Fliese wird dann in dieses Kleberbett hineingedrückt. Die Stärke des Kleberbetts liegt bei bis zu 5 mm. Für außen ist das Verfahren in der Regel ungeeignet, da im Kleber Hohlräume bestehen bleiben, in denen sich Wasser sammeln kann, das dann bei Frost gefriert und die Fliese vom Untergrund hebt. Außerdem ist das Fliesenlegen im Dünnbett auf möglichst ebene Untergründe und kalibrierte (gleichmäßig dicke) Fliesen angewiesen.

• Das Verlegen im Mittelbett vermeidet solche Probleme. Dabei liegt die Schichtstärke bei 5 bis 20 mm. Sie wird gerne im sogenannten Buttering-Floating-Verfahren hergestellt – dabei zieht man den Kleber nicht nur auf den Boden auf, sondern versieht damit auch vollflächig die Unterseite der Fliese. Im Ergebnis wird eine deutlich hohlraumärmere Kleberschicht erreicht.

• Etwas neuer ist die Verlegung im Fließbett. Dabei mischt man den Kleber flüssiger an (Herstellervorschrift genau beachten!) und trägt ihn auf den Boden auf, wo er leicht verfließt. Die Fliesen werden in den Kleber gelegt und an ihre Endposition geschoben. Mit dem Fließbettverfahren lassen sich praktisch hohlraumfreie Kleberschichten erzielen. Wie auch beim Mittelbettverfahren verlangt das Kleben im Fließbett mehr Aufmerksamkeit bei der Herstellung ebener Oberflächen und der Einhaltung eines Gefälles.

• Bei der klassischen Methode der Dickbett-Verlegung bettet man Fliesen in ein dickes Bett aus Trasszement-Mörtel ein. Vorteil: Im Dickbett lassen sich sehr ebene Fliesenflächen auch auf Rohböden oder auf unverputztem Mauerwerk herstellen. Das Verfahren wurde größtenteils durch die anderen hier beschriebenen Methoden ersetzt, angewendet wird es zuweilen noch bei der Verlegung von Natursteinen. Für Heimwerker ist es in der Regel nicht ausführbar.


[ha]


Fotos: tdx/Knauf
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