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Pflaster-Steine: Ölflecken entfernen

Nahaufnahme Ölfleck auf Pflastersteinen

Ölflecken auf Einfahrten, Stellplätzen oder Wegen können schnell entstehen. Da reicht es zuweilen schon, wenn beim Ölen der Fahrradkette etwas daneben geht, ganz zu schweigen von Undichtigkeiten am Auto. Solche Flecken sind hässlich, können je nach Untergrund zu glitschigen Gefahrenquellen werden, und für die Umwelt ist Mineralöl ausgesprochen schädlich. Zur Beiseitigung werden spezielle Ölflecken-Entferner angeboten. Als sich jetzt zufällig die Gelegenheit dazu ergab, haben wir einen davon ausprobiert.



Dose mit Öl-Fleck-Entferner
Unsere Wahl fiel auf den Öl-Fleck-Entferner von Liqui Moly – wir hatten gelesen, dass das Produkt einen Vergleichstest gewonnen hatte, und es war im nächstgelegenen Baumarkt erhältlich. Also besorgten wir eine Dose davon und machten uns ans Werk.

Die Anwendung ist im Grunde ganz simpel. Die Sprühflasche wird senkrecht über den Fleck gehalten, dann sprüht man das Mittel aus etwa 20 cm Entfernung auf die Verschmutzung. Bei dieser Gelegenheit wurde schon eins deutlich: Zum Fleckenentfernen sollte man sich einen windstillen Tag aussuchen. Der feine Sprühnebel verweht sehr leicht, so dass das Zielen selbst bei einer milden Brise schon schwierig wird.

Schon kurz nach dem Aufsprühen kann man beobachten, wie sich der Ölflecken-Entferner mit dem Öl zu einer weißen, trockenen Substanz verbindet. Dieser Prozess schreitet von den Rändern zur Mitte des Flecks voran, und nach etwa einer halben Stunde ist der Fleck vollständig weiß. Das weiße Pulver lässt sich nun abkehren. Auch dabei sollte Windstille herrschen, denn das Pulver weht noch deutlich schneller davon als der Sprühnebel.

Entferner kurz nach dem Aufsprühen  Nach 20 Minuten Einwirkzeit  Nahaufnahme des Pulvers
Das Mittel kurz nach dem Aufsprühen (links) und nach gut 20 Minuten (MItte). Nach Ende der Einwirkzeit haben sich Fleckentferner und Öl zu einem feinen Pulver verbunden (rechts)

Sammeln Sie das aufgekehrte Gemisch – beispielsweise in einer Plastiktüte – und geben es bei der örtlichen Schadstoff-Sammelstelle ab. In den Hausmüll gehören die Reste auf keinen Fall.

Nach unserer Erfahrung funktioniert der Ölflecken-Entferner sehr gut. Da wir keine vergleichenden Versuche mit anderen Substanzen angestellt haben, können wir über Konkurrenzprodukte nichts sagen, aber auch darunter wird es taugliche Mittel geben.

Pflaster vor der Behandlung  Pflaster nach der Behandlung
Im Vergleich: Der Ölfleck vor (links) und nach der Behandlung

Bei unseren Experimenten mit dem Mittel haben wir zwei praktische Erfahrungen gemacht. Zum einen sollte man beim Auftrag des Ölflecken-Entferners nicht zu sparsam sein. Die Substanz kann nur eine bestimmte Menge Öl an sich binden, und wenn man zu wenig aufträgt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass man die Behandlung wiederholen muss. Das ist problemlos möglich, kostet aber eben Zeit und Umstände. Die andere Praxiserfahrung: Wenn man die Behandlung wiederholt, dann sollte man bis dahin nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen. In porösen Untergründen wie Betonsteinen oder Gehwegplatten breitet sich das Öl sonst wieder aus. Die Fotos auf dieser Seite stammen übrigens aus zwei verschiedenen Reinigungs-Durchgängen.

Pulver abkehren
Beim Aufkehren des Pulvers muss man zuweilen mit dem Besen kräftig in alle Richtungen bürsten, da es sich tief in die Poren der Steine setzt. Zwar werden Reste beim nächsten Regen fortgespült, aber es ist ja nicht der Sinn der Sache, dass das Gemisch im Regenwasser-Kanal landet.

Schließlich sollten Sie noch auf einen weiteren Effekt vorbereitet sein: Der Untergrund wird bei der Behandlung nicht nur von Öl, sondern auch von weiterem Schmutz befreit. Betonpflaster wie in unserem Beispiel wirkt danach an der behandelten Stelle fast wie neu – bei einer schon länger bestehenden Pflasterfläche fällt das natürlich auf. Hier muss man dann einfach Zeit vergehen lassen, bis sich das durch den üblichen Schmutz in Luft und Regen wieder angeglichen hat. [ha]


Fotos: Hans Altmeyer
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