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Sicher grillen – Tipps & Tricks

Nein, die Freude am Grillen wollen wir Ihnen ganz sicher nicht verleiden. Dafür brutzeln wir selbst viel zu gerne im Freien. Trotzdem sollte man im Hinterkopf behalten, dass beim Hantieren am Grill große Hitze, Rauch und offenes Feuer im Spiel sind, also potenziell lebensgefährliche Gefahrenquellen. Die Konsequenz daraus lautet nicht etwa, das Grillen bleiben zu lassen, sondern sich einige simple Verhaltensregeln anzueignen – dann steht der Spaß an Geselligkeit und kulinarischen Genüssen wieder ganz im Vordergrund. Die wichtigsten Tipps finden Sie hier.



Flammen schlagen aus dem Grill
Wie bei Reisen mit dem Flugzeug zählt auch beim Grillen der Start zu den riskanteren Phasen. Eigentlich sollte es sich längst herumgesprochen haben, dass Flüssigkeiten wie Benzin oder Spiritus beim Grillanzünden nichts verloren haben. Trotzdem werden sie immer wieder dafür verwenden, und immer wieder gibt es schwere Grillunfälle durch Verpuffungen und Stichflammen. Gefahr besteht dabei in einem Umkreis von mehreren Metern. Dabei lässt sich ein Grill völlig sicher mit festen oder pastösen Grillanzündern entfachen. Entsprechend sicherheitsgeprüfte Substanzen erkennt man beispielsweise am DIN CERTCO-Zeichen.

Besonderes Augenmerk sollte man auch auf Kinder haben. Sie sind neugierig, und für die Kleinen ist es eine spannende Sache, wenn mit Feuer und Glut hantiert wird. Da sie aber dazu neigen, nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Händen bei der Sache zu sein, ist ein deutlicher Sicherheitsabstand erforderlich. Je kleiner die Kinder sind, desto wichtiger ist es, sie zu beaufsichtigen und vom Grill fernzuhalten.

Junge Leute bei einer Grillparty
Der Grill selbst muss natürlich fest und kippsicher stehen. Aus einem umgefallenen Grill herausrollende Glut kann Brände entfachen und Menschen verletzen. Stellen Sie den Grill also immer auf einen festen und ebenen Untergrund. Der Grill selbst sollte so konstruiert sein, dass er nicht unbeabsichtigt kippen kann. Prüfen Sie vor dem Kauf die Konstruktion auf Stabilität und seien Sie besonders vorsichtig bei Billigangeboten zweifelhafter Herkunft. Prüfsiegel wie das GS-Zeichen können als Orientierungshilfe dienen. Noch ein Tipp: Stellen Sie den Grill so auf, das Funkenflug oder herabfallende Glutstückchen kein Unheil anrichten.

Für den Fall, dass doch einmal etwas passiert, kann es nicht schaden, wenn ein Eimer mit Sand, eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher zum Ersticken eines Brandes bereitsteht. Brennbares oder gar leicht entzündliches Material hat in der Nähe des Grills natürlich nichts verloren.

Falls sich jemand am Grill verbrennt, hilft schnelles Kühlen unter fließendem kaltem Wasser, bis der Schmerz nachlässt. Etwa 15 Minuten sollten dafür ausreichen. Größere Verbrennungen mit großflächigen Verletzungen oder Brandblasen muss ein Arzt behandeln. Kühlen mit Eis ist übrigens nicht empfehlenswert – sonst kommt zur Verbrennung womöglich eine ebenso schmerzhafte und schädliche Erfrierung hinzu.


Wer bezahlt, wenn ein Grillunfall passiert ist?


Gegen die Folgen eines Grillunfalls kann man sich versichern. Dabei sind zwei Versicherungen besonders wichtig, wie Markus Kasper, Fachmann der Ergo Direkt Versicherungen, betont. Zum einen die Hausratversicherung. Sie springt ein, wenn beim Grillen ein Brand entsteht und Hausrat beschädigt wird. Übrigens sind dadurch auch Utensilien versichert, die man etwa bei einem Grillausflug außerhalb des eigenen Grundstücks mitnimmt. In welchem Umfang das der Fall ist, steht in den Bedingungen zur sogenannten Außenversicherung Ihrer Police.

Das zweite Standbein der Regulierung ist die private Haftpflichtversicherung. Wer beim Grillen versehentlich einen Schaden an fremdem Eigentum verursacht oder einen anderen verletzt, ist dadurch vor den finanziellen Folgen geschützt. Natürlich darf der Schaden nicht vorsätzlich verursacht worden sein, aber welcher Grillfreund ist schon ein krimineller Brandstifter?


Und was ist mit der Umwelt?


Unter einem ganz anderen Aspekt betrachtet der TÜV Rheinland das kulinarische Freizeitvergnügen. Im Rahmen einer Studie zur Ökobilanz des Grillens kamen die Fachleute zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Grilltechnik gar keinen so großen Einfluss auf die Gesamtbelastung der Umwelt hat. Ob Elektrogrill, Gasgrill oder traditionelles Kohlefeuer darf also weiter ein Thema für Fachsimpeleien unter Grillfreunden bleiben – viel wichtiger ist, was auf den Grill kommt.

So fanden die TÜV-Analytiker heraus, dass sich fast 20% klimaschädliche Emissionen vermeiden lassen, wenn man statt Rindfleisch oder Grillkäse Schweinefleisch, Würstchen oder Gemüse auf den heißen Rost befördert. Auch Hähnchenfleisch ist besser für die CO2-Bilanz.

Grafik CO2-Bilanz Grillen

Die Grafik des TÜV zeigt, wie man den CO2-Ausstoß durch die Auswahl des Grillguts optimieren kann. Ausgegangen wird dabei von einem Grillabend mit 8 Personen, bei dem jeweils 2,8 kg Grillgut zubereitet werden.


Fazit: Grillen macht Spaß und darf auch weiter Spaß machen, wenn man an die Sicherheit denkt und beim Umgang mit Feuer und Glut einfach den gesunden Menschenverstand walten lässt. Dass man dabei zusätzlich etwas für die Umwelt tun kann, ohne den Genuss zu kurz kommen zu lassen, hat auch uns überrascht. [ha]


Fotos: djd/Ergo Direkt Versicherungen; Grafik: TÜV Rheinland
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