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Labyrinthe und Irrgärten

Labyrinthe faszinieren seit Jahrtausenden durch ihre auf den ersten Blick undurchschaubare Struktur. Besonders interessant sind sie, wenn man nicht nur auf dem Papier dem Pfad vom Eingang zum Ziel folgen muss, sondern das Labyrinth selbst begehen kann. Dann sind sie meist aus Heckenpflanzen angelegt oder – in den letzten Jahren immer populärer – mit Gräsern wie Mais oder Bambus gestaltet. Ein grünes Labyrinth findet sich in der Regel auf großen Flächen wie Parks oder Schlossgärten, aber mit den richtigen Pflanzen und ein wenig Überlegung lassen sich Labyrinthe auch im heimischen Garten anlegen.



Bevor man sich an eine solche Aufgabe heranwagt, sollte man sich zunächst ein wenig mit den Begriffen beschäftigen – dann weiß man, was genau man gestalten möchte. Ein Labyrinth im ursprünglichen Sinn ist ein verschlungener Weg, dem man ohne Abzweige oder Sackgassen zum Ziel folgt. Verirren kann man sich hier nicht, der Reiz besteht in den ständigen Richtungswechseln und in der Ungewissheit, wie weit entfernt man sich tatsächlich vom Ziel befindet.

Was wir heute meist unter einem Labyrinth verstehen, ist eigentlich ein Irrgarten. Hier muss man tatsächlich immer wieder Entscheidungen treffen, muss an Kreuzungen oder Einmündungen die richtige Abzweigung nehmen und darf nicht in eine Sackgasse geraten.


Anlagen für kleine und große Flächen


Rasenlabyrinth mit Pflastersteinen
Ein „echtes“ Labyrinth lässt sich in einem Garten deutlich leichter realisieren, denn dabei darf man ohne weiteres einen Überblick über die gesamte Anlage haben. Es muss auch nicht viel Platz wegnehmen: Eine einfache Lösung besteht beispielsweise darin, die Labyrinthstruktur in einer Rasenfläche mit einer Reihe von eingelassenen Pflastersteinen zu gestalten (Foto links). Solch eine Fläche kann dann nach wie vor auch als Zier- oder Erholungsrasen genutzt werden. Wichtig ist nur, dass die Steine nicht über das Bodenniveau herausragen, damit man den Rasen noch problemlos mähen kann.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Pflanzung niedriger Sträucher, also etwa kleinwüchsiger Buchsbaum-Sorten, wie man sie auch für Beeteinfassungen verwendet. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie nicht die Sicht versperren und damit den Garten optisch nicht überwältigen. Mit solchen niedrigen Buchsbaum-Hecken lassen sich im Prinzip auch Irrgärten anlegen – man muss dann nur der Versuchung widerstehen, beim Begehen zu mogeln und einfach über die Pflanzenreihen zu steigen. Statt Buchsbaum eignen sich auch andere Pflanzen wie beispielsweise der kleinblättrige Berg-Ilex oder einige Berberitzen-Arten.

Denkbar wäre auch, einen Sitzplatz oder eine kleine Terrasse mitten im Garten mit einer derartigen Labyrinthstruktur einzufassen. Auf diese Weise lassen sich zwar keine langen Wegstrecken realisieren, aber das Pflanzmuster wirkt ausgesprochen dekorativ.

Blickdicht bepflanzter Gartenweg
Blickdichte Irrgärten dagegen brauchen viel Platz. Zum einen, weil die Heckenpflanzen wie die Wege auch eine gewisse Breite benötigen, zum anderen, weil die verwendeten Gehölze hoch genug wachsen müssen. In einem kleineren Garten wirken sie dadurch schnell sehr monumental und dominieren die gesamte Fläche. Geeignet sind hier beispielsweise Hainbuchen, Eiben oder Lebensbäume.

Nicht vergessen sollte man dabei auch, dass ein Irrgarten aus hohen Gehölzen sehr pflegeintensiv werden kann. Die Sträucher oder Bäume müssen regelmäßig geschnitten und in Form gehalten werden, damit sie nicht die Wege zu wuchern oder zu locker wachsen, um wirklich den Blick zu versperren.

Eine Minimallösung kann übrigens auch ein Gartenweg mit einigen Biegungen und eventuell auch der einen oder anderen Abzweigung sein, der von hohen Heckenpflanzen eingefasst ist (Foto rechts). Darin stellt sich auch ein gewisser Irrgarten-Eindruck ein, da man die Enden des Weges nicht sehen kann. Solch ein Weg passt auch in mittelgroße Gärten.


Gründliche Planung ist wichtig


Egal was Sie anlegen möchten, planen Sie zuvor das Labyrinth oder den Irrgarrten sorgfältig. Neben der Auswahl der Pflanzen gehört dazu in jedem Fall eine genaue, maßstäbliche Skizze auf Papier, mit deren Hilfe Sie die Wegführung entwerfen. Anschließend stecken Sie die Hecken- oder Steinreihen mit Pflöcken und Maurerschnur ab. Berücksichtigen Sie dabei ausreichend Platz für Heckenpflanzen, damit die Wege nicht zu eng werden. Über den Platzbedarf der jeweiligen Gehölze informiert Sie eine gutsortierte Baumschule.

Wenn Sie das Labyrinth markieren, erhalten Sie den besten Eindruck von der späteren Wirkung, wenn Sie die Schnüre in der angezielten endgültigen Wuchshöhe der Pflanzen spannen. Erscheint Ihnen das Ganze dann zu gigantisch, können Sie immer noch eine weniger raumgreifende Lösung wählen.

Das Pflanzen der Gehölze oder das Legen von Steinen sollte dann schließlich keinen gestandenen Hobbygärtner überfordern. Anschließend ist dann je nach Anlage Abwarten angesagt, bis die Pflanzen die gewünschte Höhe erreicht haben. Schnellere Ergebnisse erzielen Sie beispielsweise mit Bambus – dann aber sollten Sie entsprechende Maßnahmen zum Eindämmen des Wurzelwerks treffen, denn Bambus kann sich sonst in verhältnismäßig kurzer Zeit über einen ganzen Garten verbreiten. [ha]


Fotos: BGL/PdM
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