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Countdown: letzter Monat für die Glühlampe

Foto: Älterer Mann wechselt Lampe in Kronleuchter

Für die Glühlampe tickt die Uhr, das Ende naht mit großen Schritten: Am 1. September 2012 tritt die vierte Stufe der EG-Verordnung 244/2009 in Kraft, die faktisch das Aus für herkömmliche Glühlampen bedeutet. Das heißt allerdings nicht, dass in einem Monat in Europa die Lichter ausgehen. Zum einen dürfen Bestände im Handel noch verkauft und Vorräte in Haushalten noch verbraucht werden. Zum anderen gibt es schon eine große Auswahl an Nachfolger-Produkten, die deutlich sparsamer mit der Energie umgehen als die traditionellen Leuchtmittel. Der Abschied von der Glühlampe dürfte also abgesehen von leichten nostalgischen Gefühlen keine Probleme mit sich bringen.



verschiedene energiesparende Lampen
Wenn man es genau betrachtet, wird das technische Prinzip der Glühlampe übrigens keineswegs verboten. Was die Europäische Gemeinschaft ab September vom Handel ausschließt, sind Leuchtmittel, die eine schlechtere Effizienzklasse als die Klasse C aufweisen. Die Konsequenz ist jedoch die gleiche, da Glühlampen lediglich in den schlechteren Effizienzstufen D bis F hergestellt werden. Sie wandeln prinzipbedingt einfach einen zu großen Teil des zugeführten Stroms in Wärme um, statt die Energie in Form von Licht auszustrahlen.

Erhältlich bleiben auch nach dem Verbot alle Speziallampen, für die es keinen sparsamen Ersatz gibt. Wenn also im Kühlschrank oder im Backofen das Licht ausfällt, kann man immer noch eine passende Glühlampe nachkaufen.

Für die übrigen, alltäglichen Anwendungen gibt es schon lange Ersatz. Das fängt bei der wohlbekannten Energiesparlampe an, geht über effiziente Halogenlampen bis hin zu den jüngeren LED-Lampen. Da die energiesparenden Alternativen über die gleichen Schraub- und Stecksockel verfügen wie ihre ausgemusterten Vorgänger, lassen sie sich meist auch problemlos in den vorhandenen Leuchten einsetzen.

Grafik Lumen im Vergleich zu Watt bei Glühlampen

Nur einen Punkt gibt es, auf den Sie beim Einkauf in Zukunft achten müssen: Da anders als bei der Glühlampe ein bestimmter Stromverbrauch (gemessen in Watt) nicht mehr einer bestimmten Helligkeit entspricht, muss man verstärkt auf die Helligkeitsangabe in Lumen (Abkürzung: lm)achten. Die gilt für alle Lampentypen gleichermaßen und macht auch unterschiedlich sparsame Lampen miteinander vergleichbar. Eine ganze Weile lang werden allerdings noch viele Hersteller angeben, welcher Wattzahl bei herkömmlichen Lampen die Helligkeit ihrer neuen Produkte entspricht. Mehr als eine ungefähre Orientierung ist das aber nicht.


Strom sparen bei Stil-Leuchten


Ein wenig problematisch kann es sein, für antike Leuchten wie etwa stillvolle Kronleuchter die passenden Lampen zu finden. Zwar gibt es auch die in Stillampen gerne gebrauchten sogenannten Kerzenlampen mit stromsparender Technik, aber sie sehen oft ein wenig technischer als ihre Vorgänger aus und passen deshalb nicht immer ins Ambiente.

Dekorglas auf Fassung schrauben
Eine praktische Lösung bietet hier der Hersteller Paulmann an: die dekorierten Halogenlampen. Sie bestehen aus drei Teilen. Als Basis dient ein Schraubsockel mit der Gewindegröße E14 oder E27 – das sind die beiden Schraubgewinde, mit denen bisher auch die Glühlampen verkauft wurden. In diesem Sockel befindet sich eine Steckfassung für sogenannte Stiftsockel der Größe G9 – das ist eine gängige Größe für steckbare Halogenlämpchen, und genau die können hier eingesteckt werden. Komplett wird das Ganze durch ein aufschraubbares Dekorglas, das es in verschiedenen stilvollen Strukturen und Oberflächen gibt.

Abgesehen vom dekorativen Wert ist diese Konstruktion auch praktisch, wenn die eingesteckte Halogenlampe ihr Lebensende erreicht hat. Dann wird nur sie ausgewechselt. Schraubsockel und Dekorglas werden weiter verwendet, es entsteht nur wenig Müll.


Kein Grund zur Trauer


Alles in allem werden auch eingefleischte Glühlampen-Nostalgiker feststellen, dass das Leben nach dem Verbot weitergeht. Vor allem die LED wird sich ihren festen Platz im Haushalt erobern. Zur Zeit sind LED-Lampen noch recht teuer, aber die Preise fallen stetig, und die Technik ist ausgereift. Kein Anlass also, der Glühlampe nachzutrauern. Einen Grund, die Läden zu stürmen und Glühlampen für die Zukunft zu horten, gibt es ohnehin nicht. Im Gegenteil kann es sich finanziell lohnen, Glühlampen vorzeitig auszumustern und durch stromsparende Alternativen zu ersetzen. [ha]


Fotos: Paulmann
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