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Black & Decker Evo wird zum Multievo

Foto: Multievo mit Oszillations-Vorsatz beim Schneiden einer Fliesenfuge

Ab Oktober wird Black & Deckers neues Multifunktionswerkzeug Multievo im Handel verfügbar sein. Damit wird nach genau einem Jahr der Vorgänger Evo abgelöst, der sich mit Wechselköpfen vom Akku-Bohrschrauber zur Stichsäge und zum Schleifgerät umrüsten ließ. Neu hinzugekommen sind beim Multievo weitere Werkzeug-Köpfe, die den Funktionsumfang sehr sinnvoll erweitern. Positiv fällt ebenfalls auf, dass das beim Vorgänger ein wenig zu barock wirkende Gehäuse überarbeitet und dabei deutlich ansprechender gestaltet wurde.



In Holz bohren mit dem Multievo
In der Basis-Ausstattung, die als Starter-Set erhältlich sein wird, kommt der Multievo zunächst als 1-Gang-Akku-Bohrschrauber ins Haus. Enthalten ist das Grundgerät samt Bohrschrauber-Kopf, ein 3-Stunden-Ladegerät, ein Koffer, eine Aufbewahrungstasche für weitere Werkzeugköpfe und ein Akku. Ein Starterset mit gleicher Ausstattung plus einem zweiten Akku wird ebenfalls lieferbar sein. Weitere Köpfe mit unterschiedlichsten Werkzeug-Funktionen lassen sich ganz nach Bedarf separat dazu kaufen.

Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku liefert eine Spannung von 14,4 Volt und weist eine Kapazität von 1,3 Ah auf. Daraus entwickelt der Bohrschrauber-Kopf ein Drehmoment von bis zu 20 Nm und kann damit in Holz bis 25 mm und in Metall bis 10 mm Durchmesser bohren. Die Drehzahl wird mit dem Betätigungsschalter gesteuert und erreicht bis zu 700 Umdrehungen/Minute – zum Schrauben reicht das vollkommen aus, bei gelegentlichen Bohrarbeiten wird man ebenfalls damit zurechtkommen.


Erweiterte Möglichkeiten beim Schrauben


Multievo-Schlagbohrkopf bohrt in Ziegelwand
Von den erhältlichen Zusatzwerkzeugen finden wir vor allem den Schlagbohrschrauber-Kopf und den Schlagschrauber-Kopf interessant. Ersterer bringt ein 2-Gang-Getriebe mit, das im ersten Gang 450, im zweiten 1450 Umdrehungen/Minute erreicht. Das maximale Drehmomente steigt auf 26 Nm, die sich in 11 Stufen vorwählen lassen. Die Schlagbohrfunktion mit 21 750 Schlägen/Minute verschafft dem Multievo dann auch die Fähigkeit, mit bis zu 10 mm Durchmesser in Mauerwerk zu bohren.

Der Schlagschrauber-Vorsatz steigert vor allem das Drehmoment. Es wächst mit bis zu 3100 tangentialen Schlägen/Minute auf maximal 170 Nm. Übertragen wird dieses Drehmoment mit einem gängigen 1/4-Zoll-Sechskantantrieb (6,35 mm).

Darüber hinaus gibt es einen Stichsägen-Kopf und einen Schleifer-Kopf wie bereits beim Evo.
Multievo mit Stichsäge-Kopf
Diese Vorsätze wurden technisch verbessert, dabei spielten Kraftübertragung, Leistung, Präzision und Lebensdauer eine Rolle. Wer hin und wieder schleifen oder sägen möchte, ohne das Werkzeug zu wechseln, der wird dafür dankbar sein, zumal das System wenig Platz für die Aufbewahrung braucht. Ein Power-User wird vermutlich dennoch zu separaten Elektrowerkzeugen greifen.

Das liegt vor allem an der Form der Maschine, die für Schraub- und Bohraufgaben sehr sinnvoll gestaltet ist, beim Schleifen und Sägen jedoch eher einen Kompromiss darstellt. Deutlich wird das etwa beim Stichsäge-Kopf mit seiner recht kleinen Grundplatte, die sich zudem nicht unterhalb der Bedienerhand befindet und damit ins Kippeln geraten kann, wenn man die Maschine am Pistolengriff fasst. Ähnliches gilt für die Arbeit mit dem Schleifkopf.


Oszillationstechnik nachrüsten


Ganz neu und ein verblüffender technischer Coup ist der Multitool-Kopf (großes Foto ganz oben). Er verwandelt den Multievo in ein vielseitiges Oszillationswerkzeug. Auch das mitgelieferte Zubehör erschließt ein großes Anwendungsspektrum: Schleifplatte, Bi-Metall-Sägeblatt, Fugenschaber, Stahlspachtel, Segmentsägeblatt und Schleifpapier machen zahlreiche Arbeiten möglich. Wo das nicht reicht, hilft der ebenfalls enthaltene Adapter, mit dem sich mannigfaltiges Zubehör anderer Hersteller verwenden lässt. Der Multitool-Kopf erreicht eine Schwingzahl von bis zu 16 300/Minute.

Zwar stellt sich auch hier die Frage nach der ergonomischen Handhabung, aber allein die Möglichkeit, zu einem sehr überschaubaren Preis in die Oszillationstechnik einzusteigen, dürfte bei zahlreichen Heimwerkern Aufmerksamkeit erregen.


Fazit


Laut Hersteller sollen sich nun „95 Prozent aller DIY-Aufgaben mit nur einem Gerät bewältigen“ lassen. Diese Aussage leuchtet aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zwar ein, wir finden sie – derart global formuliert – dennoch sehr optimistisch.
Schlagbohr-Kopf montieren
Doch für wen eignet sich nun der Multievo? Wir sehen hier zwei denkbare Zielgruppen: Zum einen wird das Konzept bei den Anwendern auf Interesse stoßen, die ihr Elektrowerkzeug auf kleinem Raum verwahren wollen, dabei keinen großen Gerätepark aufbauen, sich aber trotzdem viele Anwendungsoptionen offenhalten möchten.

Die zweite Anwendergruppe könnten fortgeschrittene Heimwerker sein, die sich vor allem auf die Schraub- und Bohrmodule konzentrieren. Die Möglichkeit, einen Akkuschrauber für Alltagsaufgaben zu nutzen und bei Bedarf zum Schlagbohrschrauber oder – besonders interessant – zum drehmomentstarken Schlagschrauber aufzurüsten, hat durchaus etwas für sich. Denn wer solche Geräte nicht professionell einsetzt, wird wohl eher zögern, jeweils eigene Maschinen anzuschaffen.

Im Handel wird der Multievo wie eingangs erwähnt ab Oktober 2012 verfügbar sein. Das Starterset soll laut Preisempfehlung des Herstellers knapp 120 Euro kosten. Mit zweitem Akku werden 30 Euro mehr fällig. Wer den Einsatz auch bei größeren Projekten plant, wird wohl sinnvollerweise zu dieser Option greifen. Für den Stichsäge-Kopf, den Schleifer-Kopf und den Schlagbohrschrauber-Kopf empfiehlt Black & Decker jeweils ca. 50 Euro, für den Multitool-Kopf werden etwa 60 Euro fällig, für den Schlagschrauber-Kopf knapp 70 Euro. [ha]


Fotos: Black & Decker
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