News für Heimwerker

Heimwerken | Bauen | Garten | Do it yourself

Glühlampenverbot weiter verschärft

Mann mit Leuchte im Büro

Das EU-weite Glühlampen-Verbot geht in die nächste Runde: Ab dem 1. September 2011 dürfen nach den Lampen mit 75 und 100 Watt auch keine 60-Watt-Lampen mehr in den Verkauf kommen. Restbestände in den Regalen der Händler dürfen noch verkauft werden, dann ist Schluss. Grund des Verbots ist die sehr geringe Effizienz der Glühlampen, die nur maximal 10% der eingesetzten Energie als Licht abstrahlen und die übrige Leistung in Form von Wärme freisetzen. Obwohl das Verbot bei manchen Zeitgenossen ein großes Lamento ausgelöst hatte, zeigen die Erfahrungen der letzten beiden Jahre, dass uns trotz des Verschwindens der Energievergeuder nicht der Himmel auf den Kopf gefallen ist. Wie auch – es gibt eine große Zahl tauglicher Ersatzprodukte.



Wie zu erwarten war, ist die Vielfalt der Energiesparlampen und effizienten Halogenlampen rasant gestiegen. Heute gibt es für nahezu jeden Zweck energiesparende Alternativen. Die nächste Entwicklungsstufe der Raumbeleuchtung ist ebenfalls bereits bei den Händlern angekommen: LED-Lampen mit Standardfassungen sind zwar noch sehr teuer, versprechen aber eine noch höhere Genügsamkeit und eine auch gegenüber Kompakt-Leuchtstofflampen noch einmal deutlich verlängerte Lebensdauer.

Vergleichstabelle Glühlampen und Energiesparlampen

Die mit Leuchtstofflampen eingesparten Summen sind recht beeindruckend. So halten Markenprodukte bei gleicher Verwendung etwa zehnmal so lange wie Glühlampen. Durch den gleichzeitig deutlich geringeren Stromverbrauch ergibt sich bereits eine Ersparnis von knapp 80 Euro, wenn man eine 40-W-Glühlampe gegen eine Energiesparlampe mit 7-9 W austauscht, und das trotz des höheren Kaufpreises. Bei größeren Helligkeitsstufen spart man noch mehr (Grafik oben). Weitere Informationen zum Thema gibt es übrigens auf der Seite www.stromeffizienz.de, die von der Deutschen Energie-Agentur betrieben wird.

LED-Lampe von Osram
Einen weiteren Schub für das Sparkarussell versprechen LED-Lampen. So rechnet beispielsweise der Hersteller Osram vor, dass seine Anfang 2012 verfügbare LED-Lampe Parathom Pro Classic A75 Advanced während des gesamten Verwendungszeitraums 365 Euro gegenüber einer von der Helligkeit ungefähr vergleichbaren 75-W-Glühlampe spart. Osram geht dabei von einer Brenndauer von 30 000 Stunden über 30 Jahre aus. Der recht stolze Kaufpreis von etwa 50 Euro soll sich schon nach 3 Jahren amortisieren, anschließend wird nur noch gespart. Weitere Varianten sollen mit der A60 und der A40 ab Mitte 2012 erhältlich sein und Ersatz für 60- und 40-W-Glühlampen bieten.

Der Berechnung zugrunde liegt ein Strompreis von 0,21 Euro/kWh – dass hier noch (möglicherweise auch deutliche) Steigerungen zu erwarten sind, dürfte auf der Hand liegen.

Titel test 9/2011
Pünktlich zur Verschärfung des Glühlampenverbots hat sich auch die Stiftung Warentest mit den Alternativen befasst. In der September-Ausgabe testeten die Berliner Produktprüfer diverse enregiesparende Lampen – von der Halogenlampe über Kompatktleuchtstofflampen bis hin zu LED-Lampen. Testsieger wurden LED-Lampen von Osram und Philips, aber auch unter den Leuchtstofflampen fanden sich gute Produkte. Dass auch ausreichende und mangelhafte Produkte unter den Testkandidaten waren, zeigt, dass man nicht alles unbesehen kaufen sollte, was mit Versprechungen zum Energiesparen daher kommt. Den gesamten Test können Sie unter www.test.de/lampen kostenpflichtig herunterladen oder im gedruckten Heft nachlesen.

Logo UBA
Dass mit Energiesparlampen auch Risiken verbunden sein können, darauf weist erneut das Umweltbundesamt hin. Wieder geht es um das Thema Quecksilber. Dieses gesundheitsschädliche Schwermetall ist in Kompaktleuchtstofflampen in flüssiger oder gebundener Form vorhanden. Am sichersten sind nach Angaben des Amtes Lampen mit Quecksilber-Amalgam, diese Form der Beigabe wird denn auch empfohlen. Als wichtig empfinden die Umweltschützer zudem einen Splitterschutz für die Lampen – hier sieht der Präsident des Amtes, Jochen Flasbarth, allerdings einen großen Nachholbedarf, da das Angebot splittergeschützter Lampen noch sehr begrenzt sei.

Ist doch einmal eine Energiesparlampe zerbrochen, empfiehlt das Amt 15 Minuten sofortiges gründliches Lüften. Seine Versuche haben ergeben, dass dann die Konzentration der Quecksilberdämpfe so weit gesunken ist, dass man gefahrlos die Scherben aufkehren und die Lampenreste über die Gefahrstoffsammlung entsorgen kann. [ha]


Abbildungen: djd/Deutsche Energie-Agentur, Osram, Stiftung Warentest, Umweltbundesamt
Social Icons

Twitter