Dach dämmen beim 50er-Jahre-Haus
31. Juli 2012 - 13:11 Bauen & Renovieren
In den 50er Jahren gebaute Häuser wechseln schon seit einiger Zeit vermehrt den Eigentümer – oft durch Erbschaft, teils durch Verkauf. Die neuen Besitzer entschließen sich häufig sehr bald zu einer Sanierung, denn vor allem der Dämmstandard dieser Häuser lässt meist stark zu wünschen übrig. Nicht ganz einfach ist eine energetische Sanierung jedoch im Dachbereich: Die Sparren sind in der Regel viel zu dünn, um dazwischen eine wirksame Dämmung unterzubringen. Die Lösung kann dann eine Dämmung von außen, auf den Sparren sein. Doch nicht jedes System eignet sich dafür.
Ein immer wieder auftretendes Problem liegt darin, dass die Dachsparren nicht (mehr) richtig fluchten. Obwohl der Dachstuhl als solcher dann immer noch intakt ist, bietet er für eher steife Dämmplatten einen weniger gut geeigneten Untergrund. An einem typischen Sanierungsfall, einem Einfamilienhaus in Essen, kam deshalb das System Uni-2-in-1 Plus des baden-württembergischen Herstellers Kingspan Unidek zum Einsatz.
Die Besonderheit dieses Materials ist die in gewissen Grenzen vorhandene Flexibilität. So können sich die Platten auch leichten Unebenheiten anpassen, wie sie an Altbaudächern häufiger zu finden sind. Auch wenn der Dämmstoff dann etwas gebogen ist und leicht unter Spannung steht, sichert die Randausprägung mit doppeltem Nut-und-Feder-Profil dennoch den Zusammenhalt und die winddichte Ausführung der Konstruktion. Im Foto links ist das deutlich zu sehen.
Dabei bieten die Platten aus expandiertem Polystyrol mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,031 W/mK gute Dämmeigenschaften, die außen aufkaschierte Unterdeckbahn erhält das Gesamtsystem diffusionsfähig.
Auf einen der Vorteile einer Aufsparrendämmung verzichtete der Bauherr hier auf Anraten seines Energieberaters: Normalerweise kann bei einer Dämmung von außen im Dach vorhandener Wohnraum unangetastet bleiben. Das war hier zum einen kein Thema, zum anderen ließ sich mit einer zusätzlich von innen angebrachten Dämmung zwischen den Sparren ein Dämmstandard erreichen, der die Förderung durch die KfW möglich machte.
Dabei geht der Bauherr innen selbst ans Werk: Für diese Dämmung doppelt er die nur 12 cm dicken Sparren von der Innenseite her leicht auf, verlegt dazwischen in Eigenleistung eine Dämmung aus 14 cm dickem Holzfasermaterial und bringt eine Dampfbremse an. Die Außendämmung wurde dagegen von einem Fachbetrieb durchgeführt – schon allein Sicherheitsaspekte sprechen dafür. Insgesamt entsteht so eine zeitgemäße Wärmedämmung, ohne dass in die Substanz des Dachstuhls eingegriffen werden muss. [ha]
Fotos, Zeichnung: Kingspan Unidek
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