Kühlen mit der Wärmepumpe
05. September 2011 - 12:42 Haustechnik

Die Kühlfunktion ist bei Wärmepumpen kein teures Extra, das erst nachgerüstet werden müsste. Sie steckt schon im Funktionsprinzip und ist in vielen Anlagen komfortabel an der Steuerungseinheit wählbar. Denn ebenso wie Wärmepumpen im Winter das höhere Temperaturniveau beispielsweise des Erdreichs oder des Grundwassers zum Erwärmen des Hauses nutzen können, kann die im Sommer gegenüber dem Hausinneren niedrigere Temperatur dieser Medien zum Kühlen dienen. Den technischen Komponenten ist es gleichgültig, in welche Richtung sie Wärme transportieren.
Technisch kann man hier noch zwischen aktiver und passiver Kühlung unterscheiden. Die aktive Kühlung erfordert einige spezielle Ventile, die bei einigen Anlagen zusätzlich installiert werden müssen. Dafür arbeiten sie dann tatsächlich wie ein Kühlschrank und können Gebäude deutlich stärker abkühlen. Bei der passiven Kühlung dagegen setzt man im Grunde nur die Umwälzpumpe der Anlage ein. Die Abkühlung ist dann weniger stark, dafür kostet diese Betriebsart auch weniger Strom.

Kondenswasser ist allerdings auch bei Fußbodenheizungen ein Thema. Hier sollte durch eine sogenannte Taupunktüberwachung dafür gesorgt werden, dass die Oberflächentemperatur des Fußbodens nicht unter 20 °C fällt. Das ist auch bei weitem kühl genug, denn besonders gesund ist es nicht, wenn man an sehr heißen Tagen beim Betreten oder Verlassen des Hauses jedes Mal allzu extreme Temperatursprünge erlebt.

Je nach Größe des Hauses und der Anlage kann das im Einzelfall sogar dazu führen, dass der Anteil des Eigenverbrauchs am selbst produzierten Strom über die 30-Prozent-Marke steigt, was eine höhere Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zur Folge hat.
So oder so bleibt das Fazit: Bei der Planung einer Heizanlage mit Wärmepumpe sollte man die Gebäudekühlung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten berücksichtigen. Die Vorteile einer Installation von Solarzellen können Sie dann ebenfalls durchrechnen lassen. Wie stark und in welchem Ausmaß sich solch eine Konstellation letztlich rechnet, hängt zwar von den individuellen Gegebenheiten im Einzelfall ab, die faszinierenden Möglichkeiten dieser Technik sollte man aber bei den Überlegungen zu einem derartigen Projekt keinesfalls außer Acht lassen. [ha]
Fotos: djd/www.rotex.de

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