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Solar-Luft-Heizung

Dach mit Solarmodulen

Wenn man mit Sonnenkraft heizen möchte, geschieht das in den meisten Fällen mit Solarmodulen, durch die eine wärmeleitende Flüssigkeit fließt. Die wiederum erwärmt über einen Wärmetauscher, oft auch mit zwischengeschaltetem Wärmespeicher die Heizanlage. Der Installationsaufwand ist nicht gerade gering, dafür ist das Sparpotenzial für fossile Energieträger gewaltig – bei entsprechend gedämmten Häusern und mit großen Pufferspeichern kann eine Solarheizung alleine für die benötigte Wärme sorgen. Eher als Zusatzheizung kommen dagegen Solar-Luft-Systeme in Frage. Bei ihnen ist dafür der Installationsaufwand verhältnismäßig gering.



Ein Vorteil der Solar-Luft-Systeme: Diese Anlagen lassen sich mit jeder vorhandenen Heiztechnik kombinieren und unterstützen sie, ohne mit ihr verbunden zu sein. Das Funktionsprinzip ist dabei recht simpel: Von außen wird Frischluft angesaugt, gefiltert, durch das Solarmodul geführt und über Luftkanäle im Haus verteilt. Im Grunde ist das eine Kombination von aktiver Belüftung und Warmluftheizung.

Schemazeichnung Solar-Luft-Heizung
Ins Beispiel-System integriert ist ein Warmwasserspeicher. Er wird immer dann über einen Wärmetauscher aufgeheizt, wenn die Räume ausreichend erwärmt sind, und liefert warmes Wasser zum Duschen oder Baden.

Die Idee der sonnenbetriebenen Warmluftheizung ist natürlich zunächst bestechend. Sie ist im Verhältnis günstig, da in die bestehende Heizanlage nicht eingegriffen wird, und sie lässt sich nahezu überall nachrüsten. Allerdings muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass Luft als Trägermedium für die Wärme bei weitem nicht so effizient ist wie ein flüssiger Wärmeträger. Und solange kein Speicherkonzept für die Raumbeheizung eingeplant ist, heizt die Anlage auch wirklich nur, solange die Sonne Energie liefert.

Der Hersteller, Grammer Solar, betont denn auch ganz richtig, dass ein Solar-Luft-System als Ersatz für fehlende Südfenster angesehen werden kann. Diese Aufgabe dürfte es zweifellos erfüllen, und die Warmwasserbereitung käme dann als Bonus obendrauf.

Was uns an der Idee ein wenig stört, ist die notwendige Verlegung von Luftkanälen. Dies bedeutet doch einen gewissen Aufwand. Und wenn man den schon treibt, wäre es eigentlich sinnvoll, gleich ein integriertes System zur kontrollierten Be- und Entlüftung aufzubauen, das über einen Abluft-Wärmetauscher einen weiteren Energiegewinn möglich macht. Unserer Ansicht nach sollte man also nicht beim ersten Ansatz stehenbleiben, sondern gemeinsam mit dem Hersteller und dem Errichter abklären, wieweit sich hier ein noch effizienteres Konzept verwirklichen lässt. [ha]

Fotos: djd/Grammer Solar
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