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Blitzschutz: Blitzableiter reicht nicht

Stadtpanorama im Gewitter

Direkten Blitzeinschlägen ins Haus mit ihren teils katastrophalen Folgen kann man mit einem äußeren Blitzschutz vorbeugen, dem bekannten Blitzableiter. Häufiger als durch unmittelbare Einschläge entstehen Schäden jedoch durch Überspannungen in der Stromversorgung. Die Auswirkungen sind meist weniger dramatisch, können sich aber zu erheblichen Schadenssummen addieren. Einen wirksamen Schutz dagegen bietet ein mehrstufiges System, das die gesamte Hausinstallation und zusätzlich einzelne empfindliche Geräte absichert.



Über die Versorgungsleitungen können im ungünstigen Fall noch Überspannungen ins Haus kommen, die von Blitzeinschlägen im Umkreis von zwei Kilometern stammen. Die Energie des Blitzes mildert sich zwar auf dem Weg bis zum Computer, Fernseher oder Telefon deutlich ab, reicht aber immer noch, deren elektronische Schaltkreise für immer außer Gefecht zu setzen. Darauf weist die Initiative ELEKTRO+ hin.

Blitz am Himmel über einem Haus
Im Schadensfall besonders ärgerlich: In etlichen Hausratversicherungen sind diese Schäden nicht mehr automatisch abgedeckt, sondern müssen über Zusatzvereinbarungen in den Vertrag eingeschlossen werden – natürlich mit zusätzlichen Kosten. Prüfen Sie deshalb am besten Ihre Hausratversicherungen auf entsprechende Klauseln. Fehlen sie, kann es sich im Einzelfall lohnen, die Versicherung zu erweitern.

Doch ganz gleich, zu welchem Ergebnis Sie kommen: Vorbeugen ist allemal besser, als später mit viel Lauferei und Zeitaufwand eine Schadensregulierung zu betreiben. Wie man vorbeugt, wissen die Experten der Initiative ebenfalls: Handelsübliche Überspannungs-Schutzstecker alleine genügen nicht, sie sind mit der auftretenden Energiemenge schlicht überfordert. Sicherheit bietet nur ein System aus mehreren aufeinander aufbauenden Komponenten.

Die erste Stufe in diesem System bildet ein sogenannter Blitzstromableiter. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Blitzableiter auf dem Dach, sondern wird im Hausanschluss installiert. Dieser Blitzstromableiter führt einen großen Teil des Blitzstroms in die Erde, wo er keinen Schaden anrichtet.

Elektriker installiert Überspannungsschutz im Verteilerkasten
Danach verbleiben immer noch Teile der Blitzenergie im Netz, die zum größten Teil mit einer Überspannungsschutzeinrichtung abgefangen werden. Ein Elektriker installiert sie im Stromkreisverteiler, also im Sicherungskasten. Damit sind robustere Elektrogeräte bereits recht gut vor Schäden geschützt. Bei sensibler Elektronik reicht das jedoch oft nicht – hier können dann die bereits erwähnten Schutzstecker zum Einsatz kommen, die direkt vor empfindliche Geräte geschaltet werden. Man erhält sie auch eingebaut in Steckdosenleisten, so dass sich beispielsweise die Komponenten einer HiFi-Anlage oder der Computer samt Peripherie gleichzeitig schützen lassen.

Ob sich der ganze Aufwand lohnt, können Sie leicht ausrechnen. Addieren Sie den Wert Ihrer Unterhaltungs- und Informations-Elektronik und vergleichen die Summe mit den Kosten für ein Blitzschutzsystem. Solch ein System kostet für ein Einfamilienhaus etwa 1000 Euro, eine Wohnung können Sie je nach Größe schon für ca. 500 Euro schützen lassen.

Unser Rat: Besprechen Sie das Thema mit Ihrem Elektriker. Bei neueren Installationen stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Haus zumindest teilweise bereits mit den erforderlichen Einrichtungen ausgestattet ist. Für alles Fehlende lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen, dann besitzen Sie eine zuverlässige Kalkulationsgrundlage. [ha]


Fotos: ELEKTRO+
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