Mobiler Vertrieb: Der Baumarkt vor der Haustür
12. Januar 2017 - 15:14 Szene
„Kommt der Prophet nicht zum Berg, dann kommt der Berg zum Propheten“, heißt es im Sprichwort. Beim neuen Vertriebskonzept Jeez werden zwar keine Berge bewegt, trotzdem geschieht etwas eher Ungewöhnliches: Für Farbe, Tapeten, Materialien, Werkzeuge und eine Fachberatung muss sich der renovierungswillige Kunde nicht mehr in einen Bau- oder Heimwerkermarkt begeben, sondern alles kommt bequem per Lieferwagen ins Haus – laut Anbieter zu baumarktüblichen Preisen. Dem Darmstädter Start-Up zur Seite stehen Lieferanten mit langjähriger Erfahrung im DIY-Segment sowie ein Händler mit Schwerpunkt Innendekoration und Wohntextilien.
Das Ergebnis der Kooperation ist ein Renovierungs-Sortiment, in dem sich Wandfarben ebenso finden wie Bodenbeläge, Tapeten, Klebebänder, Hilfsmaterialien und die Werkzeuge zur Verarbeitung. Farben steuert Alpina bei, Maler-, Abdeck- und Reparaturbänder kommen von tesa, Bodenbeläge und Tapeten liefert GS Fashion & Design – im Grunde also alles, was man für eine Renovierung oder Umgestaltung von Wohnräumen braucht.
Plant man ein entsprechendes Projekt, kann man sich mit Jeez in Verbindung setzen und ggf. bereits im Vorfeld die eigenen Wünsche und Vorstellungen eingrenzen. Dann kommt der Berater ins Haus und unterstützt direkt vor Ort bei der Auswahl von Materialien und Farbstellungen. Dabei kann etwa das Erscheinungsbild verschiedener Farbtöne auf dem Tablet visualisiert werden – man erhält also gleich einen Eindruck davon, wie die eigene Wohnung nach der Renovierung wirkt. Alles, was man dann für die Ausführung benötigt, kann man direkt aus dem Transporter heraus kaufen. An Bord ist auch eine Farb-Mischmaschine, mit deren Hilfe individuelle und auch ausgefallenere Töne sofort zur Verfügung stehen.
Für den Kunden ist das eine praktische Sache. Er spart nicht nur einiges an Zeit, sondern erhält zudem eine genau auf seine Wohnung zugeschnittene Beratung. Dazu gehört beispielsweise auch die Berechnung von Flächen und dem konkreten Materialbedarf. Sogar handwerkliche Dienstleistungen will Jeez bei Bedarf anbieten – wer einzelne Arbeiten nicht selbst ausführen möchte oder sie sich nicht zutraut, kann dann den Handwerker gleich dazu buchen.
Wachstum Schritt für Schritt
Angesichts der sehr vielfältigen und individuellen Ansprüche in Renovierungsmarkt ist das Konzept durchaus ehrgeizig. Bei Jeez will man allerdings auch nicht gleich mit dem Kopf durch die Wand. Wie Geschäftsführer Robin Lanzer (Foto) erläutert, ist das Unternehmen zunächst heimatnah im Rhein-Main-Gebiet aktiv. Im nächsten Schritt soll dann die Region Rhein-Ruhr folgen, sodass man das Bundesgebiet nach und nach mit den Metropol-Regionen als Basis erschließt – sie sollen in etwa drei Jahren weitestgehend aktiviert sein.
Natürlich kann man nicht wirklich einen kompletten Baumarkt vor die Haustür des Kunden bringen, sondern bedient – auf sehr bequeme Weise – einen Kernbereich der Do-it-yourself-Aktivitäten. Konsequenterweise verweist man auf der Jeez-Website deshalb auch auf den Online-Shop von GS Fashion & Design. So kann man weit mehr bieten, als in einen Transporter passt, bleibt aber aktiver Vermittler an der Schnittstelle zwischen Produkt, Beratung und Dienstleistung.
Wenn das Konzept aufgeht und langfristig preislich so gut mithalten kann wie geplant, dann wird es zwar den DIY-Markt vermutlich nicht komplett umkrempeln, aber einen sehr interessanten Komfort-Baustein darin einfügen. [ha]
Fotos: Jeez
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