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Aufbereitung: Wasser zweimal nutzen

Zwei Gläser mit verschmutztem und gereinigtem Wasser

Vielen Menschen in Deutschland und Westeuropa ist es gar nicht bewusst: Was die Wasserversorgung angeht, leben wir im Luxus. Ständig einwandfreies Trinkwasser in nahezu unbegrenzten Mengen verfügbar zu haben, ist eine Annehmlichkeit, um die uns ein großer Teil der Weltbevölkerung beneiden kann. Deshalb ist es im Grunde eine kaum fassbare Verschwendung, mit Trinkwasser die Toilette zu spülen oder den Boden zu wischen. Und das muss auch nicht sein: Sogenanntes Grauwasser eignet sich dafür ebenso gut, und seine Verwendung spart nicht nur Geld, sondern schont auch Umwelt-Ressourcen.



Aber was ist eigentlich Grauwasser? Mit diesem Begriff bezeichnet man gering verschmutztes Abwasser. Es fällt etwa beim Händewaschen ebenso an wie beim Duschen oder beim Baden. In dieser Form ist es allerdings nicht ohne weiteres nutzbar. Grauwasser kann organisch verschmutzt sein, beispielsweise mit Hautschuppen oder mit Kleinstorganismen wie Bakterien. Vor der Verwendung muss es also aufbereitet werden.

Das lässt sich mit einer Grauwasser-Anlage ganz ohne Chemie mit mechanischen und biologischen Mitteln erledigen. Entsprechende Vorrichtungen bietet beispielsweise der Aachener Hersteller Intewa an, der in seiner Aqualoop-Anlage für Privathäuser einen mechanischen Vorfilter für grobe Rückstände mit einer Bioschicht für den Abbau organischer Verschmutzungen und einer Filterung von Keimen kombiniert.

Eine solche Anlage liefert dann Wasser für die Toilettenspülung, für die Waschmaschine, zum Putzen oder zum Bewässern des Gartens. Viel Platz braucht man dafür im Haus nicht, denn Grauwasser wird täglich neu produziert. Intewa nennt beispielsweise ein Speichervolumen von zweimal 300 l für ein Einfamilienhaus. Die Speicher lassen sich im Keller aufstellen, aber auch unterirdisch auf dem Grundstück unterbringen.

Wird mehr Wasser benötigt, bietet sich die Kopplung mit einer Zisterne an, in der man Regenwasser sammelt. Regen fällt in unseren Breiten reichlich an, und er lässt sich eben nicht nur zum Blumengießen nutzen, sondern auch überall da, wo nicht notwendigerweise Trinkwasser zum Einsatz kommen muss.

Verteilt wird das aufbereitete Wasser über eine spezielle Pumpanlage, ein sogenanntes Hauswasserwerk. Natürlich ist dafür auch ein gewisser Installationsaufwand nötig, denn die Leitungen müssen von der Trinkwasserversorgung getrennt sein. Bei einem Neubau ist das leicht zu berücksichtigen, aber auch eine Nachrüstung im Bestand ist möglich.

Laut Intewa soll sich solche eine Anlage ohne jede Förderung innerhalb von zehn Jahren amortisieren können. Bedeutsam sind dabei nicht nur die Trinkwasserkosten, sondern vor allem auch die Abwassergebühren, die im Schnitt deutlich höher liegen. Wie in Ihrem Fall eine individuelle Lösung aussehen könnte, kann Ihnen einer der kooperierenden Fachbetriebe darlegen. Über die Website www.intewa.de finden Sie entsprechende Adressen in Ihrer Region. [ha]


Foto: djd/INTEWA
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