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Wasserleitung eingefroren – was tun?

Thermometer mit Eisblumen auf der Abdeckung

Die ersten leichten Nachtfröste, die demnächst bevorstehen, werden einer Wasserleitung oder einem Heizungsrohr im Haus noch nicht viel anhaben. Doch ehe man sich versieht, können die Temperaturen auch sehr tief und dauerhaft fallen – und wenn es dann Stein und Bein friert, sind Wasserrohre und andere wasserführende Leitungen aller Art in Gefahr. Dagegen kann man glücklicherweise vorbeugen. Was im Vorfeld zu beachten ist, damit es gar nicht erst zum Frostschaden kommt, lesen Sie hier. Außerdem erklären wir, wie man sich verhalten sollte, wenn doch ein Rohr geplatzt ist.



Ein Leitungsbruch ist gar kein seltenes Ereignis. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geschieht das häufiger als eine Million Mal im Jahr, ein Großteil der Schäden tritt im Winter auf. Ärgerlich dabei sind nicht nur die finanziellen Folgen – dagegen kann man sich versichern –, sondern vor allem auch der Ärger, Schmutz und Zeitaufwand, den ein undichtes Rohr nach sich zieht.


Frostschäden vorbeugen


Vorbeugen ist deshalb sinnvoll. Die wichtigste Maßnahme im Winter ist Heizen. Dabei sollte man keinen Raum vergessen. Auch Gästezimmer, Abstellräume, Vorratskeller, kurzum: auch wenig benutzte Räume sollten immer wenigstens leicht beheizt werden. Von der Frostwächter-Stellung am Heizkörper-Ventile dürfen Sie sich dabei nicht in Sicherheit wiegen lassen. Diese Position, meist durch eine Schneeflocke oder ein ähnliches Symbol gekennzeichnet, bewahrt in erster Linie den Heizkörper vor dem Einfrieren. Weiter entfernte Rohre, zumal in Außenwänden, sind dann immer noch gefährdet.

Bei Abwesenheit, beispielsweise während eines Winterurlaubs, oder in längere Zeit ungenutzten Gebäuden wie Ferienhäusern ist das Heizen fast noch wichtiger, denn in diesen Fällen kann man nicht schnell auf einen Schaden reagieren. Es muss dann im Haus nicht mollig warm sein, Minustemperaturen sind dennoch unbedingt zu vermeiden. Außerdem sollte man bei längerer Abwesenheit eine vertrauenswürdige Person bitten, hin und wieder nach dem Rechten zu sehen und dabei auch zu kontrollieren, dass die Heizung läuft. Die Wasserversorgung drehen Sie am besten am Haupthahn zu.

Über den Winter vollständig absperren können Sie Außenzapfstellen wie etwa den Wasserhahn für die Gartenbewässerung. Teilweise sind für diese Armaturen Vorabsperrungen vorhanden, die innen im Haus liegen. Es gibt aber auch Wasserhähne mit einer Spezialmechanik, bei der das eigentliche Ventil innen liegt und der in der Wand nach außen verlaufende Leitungsabschnitt nach dem Zudrehen leer läuft. Selbstverständlich sollte es sein, die Fenster zu verschließen, vor allem die im Keller.

Um ein Auskühlen durch Fehlfunktionen der Heizung zu vermeiden, ist eine regelmäßige Kontrolle durch einen Fachbetrieb wichtig. Das ist ohnehin sinnvoll: Wer die Anlage jährlich, beispielsweise im Rahmen eines Wartungsvertrags, vom Fachmann überprüfen lässt, spart durch die optimale Einstellung und einen fehlerfreien Betrieb meist auch Heizkosten.


Was tun bei einem Schaden?


Eingefrorenes, geplatztes Kupferrohr mit längs verlaufendem Riss
Ist das Kind erst in den Brunnen gefallen, heißt es schnell handeln. Erste Anzeichen für eine eingefrorene Leitung können ausbleibendes Wasser an einer Armatur oder nicht mehr aufheizende Radiatoren sein. Das sollte vom Fachbetrieb überprüft werden. Zugleich ist – soweit vorhanden – sofort die zuständige Versicherung zu benachrichtigen. Das ist bei Schäden am Inventar, also an Möbeln, Teppichen, Gardinen etc., die Hausratversicherung. Bei Schäden an Gebäudeteilen und an fest eingebauten Gegenständen wie Heizanlage oder Einbauküche springt die Wohngebäudeversicherung ein.

Wird ein Schaden an einer Wasserleitung vermutet, sperren Sie den entsprechenden Strang ab. Dafür befinden sich meist in der Nähe der Wasseruhr entsprechende Ventile. Eine abgeschaltete Heizung sollten Sie dagegen möglichst einschalten, damit keine weiteren Heizungsrohre in Mitleidenschaft gezogen werden.

Dann heißt es einen Installateur holen. Tauen Sie Leitungen nicht selbst auf, und warten Sie auch nicht ab, bis sich der Eispfropf von alleine löst. Rohrbrüche liegen nicht selten in der Wand – dann können schon etliche Liter Wasser ins Mauerwerk geflossen sein, ehe sich nasse Flecken auf dem Putz zeigen.

Steht bereits Wasser in einem Raum, nehmen Sie dort keine elektrischen Geräte in Betrieb. Schalten Sie statt dessen die Sicherung für den Raum ab. Bedrohtes Inventar sollte man möglichst schnell in Sicherheit bringen. Zuvor ist es allerdings sinnvoll, sich eine Minute Zeit zu nehmen, um den Schaden zu fotografieren. Solch eine Dokumentation hilft später bei der Regelung Ihrer Ansprüche mit der Versicherung.


Weitere Informationen einholen


Titel GDV-Broschüre zu Rohrbrüchen
Auch ehe es zu einem Schaden kommt, kann sich ein Gespräch mit dem Installateur lohnen. Je nachdem, wie die Leitungen im Haus verlaufen, bietet sich eventuell der Einbau einer elektrisch betriebenen sogenannten Rohrbegleitheizung an. Das ist zwar nicht sehr häufig notwendig, kann aber im Einzelfall durchaus interessant sein. Der Profi kann Ihnen auch sagen, in welchen Bereichen man möglicherweise einen Wassermelder einsetzen sollte, der mit einem lauten Signal bei austretender Flüssigkeit warnt.

Nach dem Schaden ist eine Beratung ebenfalls wichtig. Denn wo ein Rohrbruch aufgetreten ist, sind weitere oft zu befürchten. Wasserleitungen halten nicht ewig, und eventuell ist eine Sanierung dann angebracht, wenn das erste Leck zeigt, dass der Lebenszyklus einer Installation sich dem Ende zuneigt.

Tipps zum Thema gibt es natürlich auch im Internet. So bieten beispielsweise die deutschen Versicherer auf ihrer Serviceplattform www.klipp-und-klar.de die Broschüre Kleines Leck, großer Schaden kostenlos zum Download an.

Informationen rund ums Thema geben auch die örtlichen Verbraucherberatungsstellen. Links zu den verschiedenen Länder-Verbraucherzentralen finden Sie auf www.verbraucherzentrale.de. [ha]


Fotos: djd/www.gdv.de
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