Stichsäge für Längsschnitte optimiert
08. November 2011 - 12:50 Werkzeug & Technik
Stichsägen eignen sich hervorragend zum Schneiden freier Formen – durch ihr schmales Sägeblatt sind sie im Material sehr beweglich und lassen sich leicht in Kurven führen. Beim Ausführen gerader Schnitt wird genau diese Flexibilität jedoch zum Pferdefuß: Die Säge weicht ungewollt aus, das Blatt verläuft, und statt des geraden Schnittes erhält man allzu leicht eine Wellenlinie. Deshalb greifen viele Heimwerker zur Handkreissäge, wenn es um Längsschnitte geht, weil dort das große Blatt im Schnittkanal fast von alleine auf Kurs bleibt. Damit will Black & Decker nun Schluss machen und präsentiert mit der Zenit AutoSelect Pendelhub-Stichsäge eine Maschine, die ebenfalls diesen selbststabilisierenden Effekt mitbringt.
Erreicht wird dies durch eine integrierte Schnittführungsschiene, die sich bei entsprechender Voreinstellung aktiviert: Wählt man am seitlichen AutoSelect-Einstellring ein Programm für Längsschnitte aus, senkt sich die Maschine auf die Grundplatte, die Schiene taucht hindurch und führt dann ähnlich wie das Sägeblatt einer Handkreissäge die Stichsäge an der bereits geschnittenen Kante entlang geradeaus. Unterstützt wird der stabile Lauf durch biegefeste Sägeblätter.
Außer der Maschinenposition beeinflusst die Programmwahl auch den Pendelhub: Für Längsschnitte wird er eingeschaltet, bei Kurvenschnitten deaktiviert. Zugleich bestimmt die Position der Maschine – abgesenkt oder angehoben – auch den Winkel des Sägeblatts. Bei Längsschnitten ist es leicht geneigt, was sich günstig auf den Sägefortschritt auswirkt. Bei Kurvenschnitten steht es dagegen senkrecht und erleichtert das Manövrieren der Säge. Die Anpassung ans Material erfolgt zudem über die Geschwindigkeit der Maschine.
Die technischen Daten – der 600-Watt-Motor, 3200 Hübe/min (im Leerlauf) und 25 mm Sägeblatt-Hub – sollten für Privatanwender vollkommen ausreichende Schnittleistungen ergeben. Da bei Stichsägen das verwendete Blatt einen großen Beitrag zu Schnittqualität und -geschwindigkeit leistet, lässt Black & Decker dem Anwender hier eine sehr große Auswahl: Das Gerät kann alle handelsüblichen Blätter mit T-Schaft und Universalschaft aufnehmen, gewechselt werden sie werkzeuglos.
Für freie Sicht auf den Schnitt sorgt eine Blasfunktion, die das Blatt von Staub und Spänen frei hält. Die gummierten Griffe verschaffen festen Halt, sinnvoll ist auch der zweite Griff, der als Knauf oberhalb des Sägeblatts ausgeführt ist. Eine Einschaltsperre verhütet unbeabsichtigtes Anlaufen des Werkzeugs.
Alles in allem wirkt die Stichsäge wie gemacht für Privatanwender, die eine Maschine für nahezu alle Schnitte brauchen und die sich nicht mit Detaileinstellungen für Pendelhub und dergleichen abgeben möchten. Kritikpunkte könnten hier allenfalls das voluminöse Gehäuse und das nicht ganz geringe Gewicht von 2,7 kg sein. Bei ambitionierteren Anwendern wird man allerdings abwarten müssen, ob auch sie sich vom zweifellos komfortablen Programmwähler den direkten Zugriff auf die einzelnen Maschinen-Parameter abnehmen lassen möchten.
Wie auch immer: Im Januar 2012 kommt die Stichsäge in den Handel und kann dann von Interessenten selbst auf Herz und Nieren geprüft werden. Geliefert wird sie im Koffer zusammen mit einem Sägeblatt, als Verkaufspreis empfiehlt der Hersteller 99,99 Euro. [ha]
Fotos: Black & Decker
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